Rauter besuchte die Volksschule in Egg und die Hauptschule in Hermagor. Anschließend die HBLA für Landwirtschaft – Ursprung in Elixhausen (Salzburg). Nach dem Bundesheer absolvierte er noch ein Seminar für Landwirtschaftslehrer und Berater in Wien. Er arbeitete für die Sozialversicherung der Bauern, war Lehrer an der landwirtschaftlichen Fachschule Stiegerhof und ist seit April 1985 Mitarbeiter der BH Hermagor und seit Jänner 1999 bei der Abteilung 10 (Landwirtschaft des Amtes der Kärntner Landesregierung). In seiner dienstlichen Tätigkeit erstellt er Gutachten in Verfahren nach dem Forst-, Naturschutz-, Raumordnungs- und Grundverkehrsgesetz sowie auch zu mehreren anderen Gesetzen. Schwerpunkt seiner Arbeit sind auch landwirtschaftliche Investitionsförderungen. Als gerichtlich beeideter Sachverständiger kann er in sehr interessanten Bereichen der Land- und Forstwirtschaft mitarbeiten. Dazu gehört das „Kärntner Erbhöfe Gesetz“ und weitere Aufgaben, die land- und forstwirtschaftliche Kenntnisse benötigen. Eduard (Edi) Rauter ist seit 1986 mit Irene verheiratet und gibt es die gemeinsamen Kinder Lisa, Lukas und Eduard Junior. Auch Mutter Michaela Rauter ist noch rüstig und lebt am Hof.
Gailtal Journal: Sie arbeiten schon viele Jahrzehnte im Bereich Landwirtschaft, macht sich das „Bauernsterben“ auch im Bezirk Hermagor bemerkbar?
Eduard Rauter: Durch die hohe Arbeitsbelastung der verbleibenden Bauernfamilien können arbeitsaufwendige Grundstücke nicht mehr bearbeitet oder gepflegt werden. Auch ist das Besetzen von Funktionen in vorhandenen Gemeinschaften mit kompetenten Personen wesentlich schwieriger geworden.
Was sind die großen Herausforderungen im landwirtschaftlichen Bereich zukünftig?
Die kostendeckende Produktion von landwirtschaftlichen Produkten bei zumutbarem Arbeitsaufwand. Wetterextreme, die Veränderung der Gesellschaft und die meiner Meinung nach zu geringe Akzeptanz für die Landwirtschaft sind weitere negative Faktoren.
Sie kennen fast alle Bauern im gesamten Tal mit ihrem „Vulgarnamen“?
In diesem Zusammenhang arbeite ich an einem Projekt „Urban Jarnik Institutes“, Flur- und Hofnamen im Unteren Gailtal mit. Für mich sind diese Namen ein wesentlicher Teil bäuerlicher Identität. Ebenfalls gilt dies für unsere Dialekte und in meinem Fall auch für das „Windische“.
Was dürfen wir sonst noch Interessantes über Sie erfahren?
Privat bewirtschaften meine Familie und ich in Mellach bei Egg/Hermagor einen gemischten landwirtschaftlichen Betrieb, der Land- und Forstwirtschaft galt schon in meiner Kindheit ein großes Interesse. So hatte ich das Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Ich bin kein Mensch, der eine große Reiselust verspürt. Durch die Vermietung habe ich viele Menschen aus verschiedenen Nationen mit unterschiedlichen Berufen kennengelernt. Die Gespräche mit den Gästen sind sehr interessant und man lernt Situationen von mehreren Seiten zu betrachten. Wir leben in einer Region mit einer wunderbaren Lebensqualität. Um dies zu ermöglichen, ist es unser aller Aufgabe, die wirtschaftliche Grundlage dafür zu erhalten! Ich kann mir keinen schöneren Ort für meine Familie und mich vorstellen.