Von Wilfried Buchacher
Plasounig stammt aus Villach, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Sein „Markenzeichen“ ist WernEr, der mit dem großen „E“ und Unternehmertum sowie Wirtschaft prägten immer schon sein Leben. Teamarbeit war die Devise, ob zu Hause im kleinen Gewerbebetrieb, in der „Jungen Wirtschaft“ oder im Rennboot, wo er bis zum Staatsmeister im Achter schaffte. Der Weg führte über den gelernten KFZ-Mechaniker, promovierten Betriebswirt, Unternehmensberater und Banker in die Wirtschaftskammer. Er hatte jahrelange Erfahrungen mit den Betriebsthemen wie Gründen, Übergeben und Übernehmen, Finanzieren, Investieren und vieles mehr, als er vor zehn Jahren die Bezirksstelle in Hermagor übernommen hat.
Gailtal Journal: Ihr Resümee nach zehn Jahren in Hermagor?
WernEr Plasounig: Die Zeit ist wie im „Flug“ vergangen und gemeinsam mit den Mitarbeitern und Obmann Hannes Kandolf wussten wir um die Herausforderungen des Bezirkes Bescheid. Nicht nur der Bestand unserer Bezirksstelle, auch andere Institutionen im Bezirk wurden immer wieder in Frage gestellt und mussten um alles „kämpfen“.
Aber es sind viele Sachen auf „Schiene“ und ich habe meine Arbeit nie als Arbeit empfunden. Ich kann nun getrost mein Büro räumen und die Nachfolge ist mit einem erfahrenen Juristen sehr gut gelöst.
Wie viele Unternehmen gibt es im Bezirk?
Die Bezirksstelle Hermagor betreut zirka 1500 Unternehmer und Unternehmerinnen, vom EPU (Anm. Ein-Personen Unternehmen) bis zum Industriebetrieb. Da ist im Bezirk alles vertreten, wobei in den letzten Jahren ein deutlicher Trend hin zu Kleinstbetrieben feststellbar ist. 2022 war Hermagor der Bezirk mit den meisten Gründungen in ganz Kärnten und österreichweit im Spitzenfeld.
Höhepunkt war immer der „Neujahrsempfang“ und konnte aus bekannten Gründen in den letzten Jahren nicht durchgeführt werden?
Das war schade, weil gerade in unserem fast einhundert Kilometer langen Bezirk ein persönliches Treffen zum ungezwungenen Austausch der Unternehmer und Unternehmerinnen oft schwer möglich ist. Aber mit dem großen Jungunternehmertreffen im Vorjahr konnten wir den Gründern der letzten zehn Jahren wieder eine Bühne bieten.
Es gibt und gab mit allen immer ein sehr gutes Einvernehmen?
Die „Chemie“ zwischen mir und Bezirksstellenobmann Hannes Kandolf passte bereits, bevor ich die Bezirksstelle übernahm. Unser Motto war von Anfang an die Jugend. Natürlich darf man auf die bestehenden Betriebe nicht vergessen und in einem kleinen Bezirk müssen alle zusammenhalten. So kann ich mich nur bei allen Institutionen bedanken, egal wie sie heißen. Alle habe ich immer als kooperativ und konstruktiv im Sinne des Bezirkes wahrgenommen, dies zeichnet das Tal wahrscheinlich aus. Es wird nicht gejammert, sondern werden die Problemstellungen aktiv in die Hand genommen und umgesetzt.
Was dürfen wir Privates über WernEr Plasounig schreiben?
Ich durfte zehn Jahre in einem wunderbaren Bezirk arbeiten. Hierher kommen Menschen, um sich in der „Wiege des Genusses“ Gailtaler Köstlichkeiten zu holen oder im Urlaub ihren Alltagsstress zu entfliehen. Diese Möglichkeit haben nicht viele Menschen und kann ich nur empfehlen, die Chancen der neuen Medien zu nutzen und dort zu arbeiten, wo es Spaß macht. Mit Homeoffice und Internet ist es überall hin gleich weit. Viel Ruhe in der Pension wird es für mich nicht geben. Die „ToDo“-Liste ist gut gefüllt für einen Opa mit Beiwagenmotorrad, einem alten Renault R4 mit Fetzendach, Wohnmobil und einer lieben Frau mit vielen guten Ideen.