AIT – Allergie an der Wurzel packen
Als wirksamste Maßnahme gegen Pollenallergien gilt die allergenspezifische Immuntherapie (AIT), auch Hyposensibilisierung genannt. Sie ist derzeit die einzige Behandlung, die direkt an der Ursache der Allergie ansetzt. Durch die regelmäßige Verabreichung geringer Mengen des Allergens – als Tablette, Tropfen oder Spritze – gewöhnt sich das Immunsystem schrittweise an den Auslöser. Dadurch verringert sich die Reaktionsbereitschaft deutlich. „Ein Kontrolltermin beim behandelnden Allergologen ist für den Start unbedingt erforderlich“, betont Berger. „Je früher, desto besser!“
Leichte Besserung zählt bereits als Therapieerfolg
Eine aktuelle Umfrage unter mehr als 1.000 Gräserpollen-Allergikern aus Österreich und Deutschland zeigt: Fast 70 % der Befragten empfinden schon eine leichte Verbesserung des stärksten Symptoms – etwa juckende Augen oder eine verstopfte Nase – als Erfolg. Dr. Berger dazu: „Diese Einschätzung hilft uns Ärzten und Forschern dabei, Therapien realistisch zu bewerten und weiterzuentwickeln.“
Warum Gräser so viele Allergiker belasten
Gräser zählen weltweit zu den bedeutendsten Allergieauslösern – auch in Österreich. Hier leiden jährlich Hunderttausende unter dem Blütenpollenflug, der von Mai bis August andauert. Die Gräserpollensaison ist somit die längste des Jahres und betrifft die größte Zahl an Allergikern. „Gräserpollen stammen nicht nur von wenigen Arten, wie bei Bäumen, sondern von der gesamten Pflanzenfamilie – mit weltweit rund 9.500 Arten, davon etwa 250 in Österreich“, so Berger. Besonders tückisch: Auch frisch geschnittenes Gras kann Beschwerden auslösen, vor allem bei Hautkontakt mit dem Pflanzensaft.
Starkes Pollenjahr durch Regen und Wachstumsschub
Die Witterungsbedingungen der vergangenen Wochen – viel Regen, mäßige Temperaturen – haben das Graswachstum stark gefördert. Erste Pollen wurden bereits Ende April gemessen, Mitte Mai kam es zu einem ersten Belastungshöhepunkt. Sollte es nun längere Zeit sonnig und trocken bleiben, ist mit einem abrupten Anstieg der Pollenbelastung zu rechnen. Berger warnt: „Wir gehen von einer überdurchschnittlich intensiven Gräserpollensaison aus.“