Großes Goldenes Ehrenzeichen für Primarius Manfred Freimüller

Kärnten -

LH Kaiser: Eine der höchsten Ehrungen des Landes für einen der Verdienstvollsten in der Kärntner Gesundheitslandschaft, der sich immer für Schwächere einsetzte.

Ehrenzeichenverleihung Primarius Manfred Freimueller und LH Peter Kaiser

 „Es ist einer der schönsten Momente meines Politikerlebens, das hier zu tun“, sagte heute, Freitag, Landeshauptmann Peter Kaiser, als er im Rahmen eines Symposions der Abteilung für Neurorehabilitation der Gailtal-Klinik Hermagor und der Neurologischen Abteilung des Klinikums Klagenfurt das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten an Primarius Manfred Freimüller verlieh.

In seiner Laudatio

erinnerte sich Kaiser an seine ersten Kontakte mit Manfred Freimüller in verschiedenen Bezirksvorständen von Jugendorgansiationen, „wo der weisere Dr. Freimüller bei dem Jüngeren und noch etwas Wilderen bereits eine seiner Fähigkeiten, die ich dann in späterer Folge auch sachlich, fachlich bewundern konnte, ausgespielt hat. Nämlich Dinge, auch wenn sie ganz impulsiv erschienen sind mit einer gewissen ruhigen, intellektuellen Distanz zu analysieren und dann nie mit übertriebenen Emotion, sondern mit einer fachlich erklärenden Versiertheit auch unkonventionelle Lösungen zu erreichen.“ Das sei eine wesentliche Fähigkeit, die in späterer Folge auch seine berufliche Identität und Fertigkeit geprägt habe.

„Was mich immer fasziniert hat, ist Deine Fähigkeit, Dein Wille und Deine oftmals unter Beweis gestellte Bereitschaft Schwächeren zu helfen“, so Kaiser. Das sei besonders in einem Fach, in dem Freimüller tätig sei und das er geprägt habe, deutlich sichtbar. Wenn man auf sein Lebenswerk zurückzublicke, stehe immer der Einsatz auch für Peripheres im Mittelpunkt – ob in Fächern oder in Regionen wie dem Bezirk Hermagor. „Das gebietet höchsten Respekt vor dem Sein einer Person wie Du es bist“, sagte der Landeshauptmann.

Spuren des Wirkens von Manfred Freimüller

seien in unserer Gesundheitslandschaft überall zu sehen. Er sei ein hervorragender, menschlicher, medizinischer Pädagoge, der in eine wahnsinnig tolle Familie eingebettet sei und heute hochdekoriert werde. „Ich habe die Ehre, Dir – einem der verdienstvollsten in der Kärntner Gesundheitslandschaft – eine der höchsten Ehrungen Kärntens – das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes – namens der Landesregierung zu verleihen. Es ist einer der schönsten Momente meines Politikerlebens, das heute hier zu tun“, betonte der Landeshauptmann.

Voll des Lobes in ihren Ansprachen waren auch Christina Hohenwarter, die neue Primarärztin der Gailtal-Klinik Hermagor, Prim. Univ. Prof. Jörg R. Weber und Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel.

Manfred Freimüller,

geboren 19. April 1951, 1976 Promotion Doktor der gesamten Heilkunde, 1976 Turnusarzt im damaligen LKH Klagenfurt, 1979 Assistenzarzt an der Neurologischen Abteilung im damaligen LKH Klagenfurt, 1984 FA- Ausbildung für Neurologie und Psychiatrie abgeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt war Prim. Freimüller bereits als Konsiliararzt für LSKA-Hermagor tätig. 1988 Ernennung zum ärztlichen Leiter und Primariat für Neurologische Rehabilitation in der LSKA Hermagor.

Über den Beruf hinausgehende Funktionen:

Vertreter des Landes Kärnten in Gremien des Bundesministeriums für Gesundheit (z.B seltene Erkrankungen), Vorsitzender der KA-K, Vorsitzender des Fachbeirates des KGF, Vorsitzender der Leistungsangebotsentwicklung, Längstdienendes Vorstandsmitglied ÖGNR (Österr. Gesellschaft für Neurorehabilitation), Vizepräsident Kärntner MS-Gesellschaft, Gründungsmitglied und Präsident der ÖGN (Österr. Gesellschaft für Neurologie).

Nach dem Turnus im LKH Klagenfurt spezialisierte sich Direktor Prim. Freimüller im Fachgebiet Neurologie, wobei ihm auffiel, dass es in den 1980er-Jahren keine Rehabilitationsmöglichkeiten für Patienten nach einem Schlaganfall oder MS-Schub gab. Bald darauf reifte bei Freimüller die Idee, ein Reha-Zentrum zu entwickeln, das sich auf Patienten mit neurologischen Erkrankungen spezialisiert. Wichtig dabei war ihm auch die Zuwendung zu den Menschen, die mit ihrer schweren Erkrankung oftmals alleingelassen wurden. Zeitgleich kämpfte das kleine Spital in Hermagor um seine Zukunft und das Land Kärnten suchte 1983 Alternativen für das Haus, woraufhin er seine Idee vorgestellt hat. 1984 wurde mit der Zuweisung von Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen nach Hermagor begonnen und diese konsiliarneurologisch betreut (v.a. von Manfred Freimüller). Es stellten sich erwartungsgemäß sehr gute Rehabilitationserfolge ein und die Entscheidung, eine Abteilung für Neurologische Rehabilitation in der LSKA Hermagor zu errichten, reifte im Land Kärnten. Mit 1. Nov. 1988 wurde diese eröffnet und umfasste 56 Betten. Heute ist die Gailtal-Klinik weit über die Grenzen Kärntens als modernes Zentrum für Neurorehabilitation bekannt.