Heftige Kritik zu Abschüsse von Wölfen: 19 Tiere in zwei Jahren erlegt

Kärnten/Gailtal -

Trotz strengen Schutz gehen die Abschüsse weiter: Innerhalb von nur wenigen Tagen wurden im Bezirk Hermagor zwei Risikowölfe erlegt – wir haben berichtet. Bis dato wurden binnen zwei Jahren in Kärnten in Summe 19 Wölfe getötet. Zum Vergleich – diese Abschusszahlen hat Deutschland in den letzten 20 Jahren nicht erreicht!

Nach den zahlreichen Abschüssen von Wölfen hagelt es nun heftige Kritik bei den Tierschützerinnen & Tierschützer.

„Kühe töten in jeden Fall mehr Menschen.“

Leona Fux vom Tierschutzverein Austria berichtete in einem Interview für „TV OE24“, welches von der Villacherin Kathrin Glock finanziert wurde, am gestrigen Sonntag, den 12. Jänner 2025 über ihre Erkenntnisse zu diesem Thema. Sie berichtete über den Irrglaube, dass die Hauptnahrung dieser Tiere aus Weidevieh bestehen würde, was laut ihrer Aussage ,,vollkommener Unsinn ist”. Demnach mache Weidevieh nur einen “kleinen Teil” der Nahrung aus. Auf die Frage, ob die Wölfe nun eine Bedrohung für die Menschen darstellt, antwortete die Tierschützerin mit den Worten: „Kühe töten in jeden Fall mehr Menschen.“

Kritik hagelt bei Kärntens Tierschützerinnen & Tierschützer

Die Meinungen rund um den Wolfsabschuss spalten sich in unserem Bundesland. Während vor allem Tierschützerinnen und Tierschütze heftige Kritik äußern, befürworten Landwirtinnen und Landwirte, deren Tiere auf den Almen vermehrt gerissen werden, den Abschuss. Martin Balluch, der Chef des Vereines gegen Tierfabriken (VGT) empfindet die Abschüsse als eine nicht wahrgenommene Handlung der Staatsanwaltschaft. Beide Tierschützer sind gegen den Abschuss und begründen ihre Aussage damit, dass in Gebieten, wie im Bezirk Hermagor ständig neue Wölfe aus dem nahegelegenen Italien über Kärntens Grenzen marschieren würden. 

Womöglich Tierquälerei?

Darüber hinaus äußert Balluch den Verdacht auf Tierquälerei. Seiner Meinung nach sei ein Wolf in Bewegung sehr schwer zu schießen. Auch soll vom Land keine genaue Identifikation des Wolfes durchgeführt werden – rein die Beobachtung, ob das Tier auch wirklich tot sei, wie er berichtet. Auch wird der Verdacht laut, dass die erlegten Tiere in Siedlungsgebieten erschossen wurden, was demnach nicht erlaubt sei. All diese und sicherlich noch weitere Fragen werden im heurigen Jahr das Büro von Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) erreichen.