Gelebte „Slow Food”-Philosophie
Nachhaltig und mit Respekt vor den Rohstoffen zu produzieren ist im Gitschtal selbstverständlich. Kein Wunder also, dass es zu den Vorzeigeregionen der Slow-Food-Bewegung zählt. Am Holzmeisterhof hält der junge Bauer Franz Hubmann Krainer Steinschafe und verwertet nach dem „Nose to Tail“-Prinzip das gesamte Tier. Neben Fleisch, Milch und Käse vermarktet die junge Familie auch die Wolle. Selbst die Reste der Schafschur verkommen nicht, sondern werden zu wertvollem Biodünger.
Familie Wastian am Brodnighof in Weißbriach hat sich der lückenlosen Kreislaufwirtschaft in besonderem Ausmaß verschrieben: Gertrude Wastian züchtet mit ihrem Mann Angus-Rinder, die den Sommer auf der Alm verbringen. Dort findet die Kräuterexpertin auch alle Zutaten für ihre regionalen und saisonalen Rezepte.
Gailtaler Speck aus dem Gitschtal
Entlang einer 100 Kilometer breiten, speziellen Wetterzone im Süden von Kärnten wird der Gailtaler Speck produziert. Diese Wetterzone entspricht jener, in der Parma Schinken in Italien reifen kann. Und genau in einem Ausläufer dieser exakt definierten, kulinarisch so wertvollen Klima-Region liegt der Lerchenhof von Hans Steinwender im Gitschtal. Dies berechtigt ihn als Einzigen außerhalb des Gailtales, den Gailtaler Speck herzustellen und unter dem Namen zu verkaufen. Am Lerchenhof hat Hans Steinwender sich außerdem seinen Traum von der vollständigen Autarkie erfüllt. Alles, was er zur Versorgung seiner Schweine und zur Erzeugung des Specks braucht, stammt vom hofeigenen Grundstück, sogar der Strom.
Die Natur auf dem Teller
Als Haubenkoch kennt Hannes Müller vom Weißensee die Welt und den Geschmack der gehobenen Küche. Ihn treibt es nun wieder zurück zu den heimatlichen Wurzeln, im wahrsten Sinn des Wortes: Sein kulinarisches Glück wächst und gedeiht auf den umliegenden Wiesen und Wäldern. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Pflanzenkundler Michael Machatschek, sammelt er Distelstängel, Huflattichblätter und Waldgeißbartsprossen. Diese verarbeiten die beiden nicht in der Küche, sondern gleich am Seeufer. Dort grillen sie fangfrischen Fisch und bringen in neu kreierten Gerichten den Geschmack der wilden Natur auf den Teller.
Weitere Gitschtaler Geschichten
Nur etwas mehr als tausend Menschen leben im Gitschtal. Man kennt sich und ist füreinander da. So versorgt Josef Naggler die Gitschtaler mit seinen selbst gemachten Rechen und Bauer Franz Hubmann vom Holzmeisterhof heizt seinen hofeigenen Schmiedeofen ein, wenn Werkzeug zu reparieren ist. Auch die junge Elisabeth Presslauer findet ihr Glück im Handwerk: Als Malerin und Anstreicherin erledigt sie klassische Aufträge. Ihre wahre Leidenschaft gilt aber der künstlerischen Arbeit und die reicht von der Marterl-Madonna bis zum Motorrad von begeisterten Harley Fahrern. Ein besonderes Platzerl hat Sennerin Elisabeth Wibmer oben in den Bergen gefunden. Auf der abgeschiedenen Hochalm hütet sie Kühe, Schafe und Ziegen. Dort findet sie in Einsamkeit und mit der harten Arbeit als Selbstversorgerin im Einklang mit der Natur tiefe Zufriedenheit.
Anbei eine Vorschau zur Sendung:
https://vimeo.com/abbild/review/471353894/90b6f35a0f