Via Iulia Augusta Kultursommer 2023 »umgeblättert«

Lateinamerikanische Weltmusik in der Gailtaler Urpfarre

St. Daniel -

Der Via Iulia Augusta Kultursommer findet in den Oberkärntner Gemeinden Kötschach-Mauthen, Dellach im Gailtal und Oberdrauburg statt. Die Veranstaltungsreihe verknüpft in der Saison 2023 unterschiedlichste musikalische Stile mit Literatur und mit der Schönheit der Landschaft – so entsteht ein Gemeinde- und Tälerübergreifender kultureller Erlebnisraum abseits der Ballungszentren, mit einem reichhaltigen Angebot für das Publikum aus Nah und Fern.

Cartas de la Reina


Nach den vergangenen Konzerterlebnissen mit berührenden, aus Gedichten Christine Lavants gewebten Liedern der Songwriterin Ramona Kasheer und einem literarisch-musikalischen Abend mit Anne Bennent und Otto Lechner im Stadel des Slow Food-Maisbauern Sepp Brandstätter in Würmlach wendet sich der VIA-Kultursommer 2023 nach dem Schwerpunkt Literatur und Musik noch einmal den alten Volksliedern anderer Kulturen zu.

Pfarrkirche St. Daniel                                                                                          (c) Raul de Chissota

Urpfarre des Gailtales

Ebenso eindrucksvoll wie die musikalische Darbietung ist auch das Ambiente – die Pfarrkirche in St. Daniel gilt als Urpfarre des Gailtales und ist damit unmittelbar mit der Geschichte der Via Iulia Augusta verbunden. Vor dem Konzert gibt der Historiker und Obmann des Historischen Vereins Dellach Manfred Wassermann eine kurze Einführung in die Geschichte dieses bedeutenden Sakralbaues.


Montag 14. August, 20.00 Uhr
Pfarrkirche St. Daniel
TRIO CARTAS DE LA REINA
Yanet Infanzón, Violine/Gesang | Michael Lagger, Klavier | Victor Fuentes, Perkussion


„Cartas de la reina“ (Die Briefe der Königin) – das sind die Geigerin und Sängerin Yanet Infanzón und der Perkussionist Victor Fuentes, beide aus Kuba, und der Kärntner Pianist Michael Lagger. Lieder aus Kuba und Mexiko, argentinische Tangos und Rhythmisches aus Brasilien werden mit Akzenten des modernen Jazz fein aufgemischt. Wie Briefe sind diese Lieder, sinnlich und schwungvoll, mit einer Portion nostalgischer Sehnsucht erzählen sie Geschichten. Die warme Stimme und die melodische Violine von Yanet, kontrastiert durch Michaels poetisch-virtuoses Klavierspiel, verwandelt lateinamerikanische Tradition elegant in zeitgenössische Weltmusik.

Vor dem Konzert, 19.30 Uhr:
Manfred Wassermann, Historiker und Obmann des Historischen Vereins Dellach, eine kurze
Einführung in die Geschichte der ältesten Pfarre im oberen Gailtal und Lesachtal.

Pfarrkirche St. Daniel                                                                                     (c) Andreas Lutche

Die Pfarrkirche St. Daniel im Gailtal

Die Kirche in St. Daniel ist die älteste des Oberen Gail- und Lesachtales und stammt aus dem beginnenden 9. Jh. Um diese Zeit endete nach mehr als 1500 Jahren die Siedlungstätigkeit auf der Gurina. St. Daniel war das christliche Zentrum des Oberen Gailtales. Archäologische Untersuchungen im Jahr 2004 haben ergeben, dass die Kirche im Lauf von 650 Jahren vier Erweiterungen erfahren hat.
Der erste Bau vom Beginn des 9. Jh. im Auftrag des Patriarchen von Aquilea war noch eine einfache Saalkirche mit den Außenmaßen von ca. 13 x 5,5m gewesen. Durch Paolo Santonino erfahren wir von der Einweihung des neu erbauten Chores im Spätmittelalter. Seit dem 15. Jh. dominiert die Kirche in ihrer eindrucksvollen Position auf einer Geländestufe das Ortsbild von St. Daniel und das obere Gailtal. An der Kirche ist eine römische Grabinschrift aus dem 2. Jh. vermauert.