Gailtal Journal: Herr Maurer, derzeit gibt es sehr spannende und herausfordernde Zeiten für einen Bezirksjägermeister?
Bruno Maurer: Absolut herausfordernd, aber nicht belastend. Aufgewachsen in einem Dorf und in Zeiten, wo es noch mehr Zufriedenheit gab sind für mich prägend. Ebenso das Leben im Gailtal, mit allen Höhen und Tiefen und natürlich die Karriereleiter als Jagdleiter, Hegeringleiter und stellvertretender Bezirksjägermeister. All das hilft bei der Bewältigung der Aufgaben und das braucht es auch. Der Arbeitsaufwand nimmt stetig zu, ist aber mit tollen Funktionären, guten Mitarbeitern sowie kompetenten Ansprechpartnern aus den Behörden und anderen Fachbereichen gut zu bewältigen. Besonderes Augenmerk wird dem Anliegen der Wald- und Grundbesitzer, aber auch der Öffentlichkeit, gewidmet. Es können fast alle Bedürfnisse unter einen „Hut“ gebracht werden, alles wird nie gehen.
Sie führten jahrelang mit Ihrer Frau Renate die Firma „marat“ und haben sie in jüngere Hände gelegt?
Bei „marat“ war ich nur in beratender Funktion tätig. Zum Erfolg geführt hat die Firma meine Frau Renate und zu unserer Freude fand sich ein Gailtaler, der sich für das Unternehmen begeisterte. Christian Jenul führt die Firma seit nunmehr fünf Jahren erfolgreich und heuer gibt es das zwanzigjährige Firmenbestehen.
Was waren die „Höhepunkte“ in Ihrem Leben?
Meine Hochzeit mit Renate, die Geburt meiner Kinder Bernhard und Gabriele sowie ein Kanada- und Coloradotrip mit guten Freunden. Die Erlegung eines Auerhahns und dass ich innerhalb und mit der Dorfgemeinschaft einiges umsetzen konnte. Besondere Freude bereitete mir die Mitarbeit im Ausschuss der Nachbarschaft, das Verfassen der Militärchronik, die Renovierung der Fischermühle, die Realisierung des Wassererlebnisweges und dass ich nach einigen Unfällen die Augen wieder aufmachen konnte.
Eines Ihrer größten Hobbys ist das Motorradfahren?
Wenn Jagd ein Hobby mit einem hohen Pflichtanteil ist, dann ist Motorradfahren ein Hobby mit hohem „Lustanteil“. Ob es ein Ausritt mit der „Chopper“, oder ein rasanter Tag mit dem „Naked Bike“ ist, man kann abschalten und genießen. Eine der schönsten Ausfahrten durfte ich in die Pyrenäen (Spanien) organisieren und von der Reise zehre ich noch heute.
Erzählen Sie uns auch etwas Privates?
Ich bin seit 45 Jahren mit meiner „Wunschfrau“ Renate verheiratet. Mein Sohn Bernhard betreibt mit seiner Frau Eleonora und Mitarbeitern ein gutgehendes Architekturbüro in Zürich (Schweiz). Startschuss für die Eigenständigkeit war die Errichtung des Krematoriums in Basel. Bei unserer Tochter Gabriele verfolgen wir auch mit Stolz ihren beruflichen Weg. Die Krebsforschung an der Uni Wien war ein gutes Sprungbrett in die Pharmaindustrie, sie ist heute noch dort in der Forschung tätig.
Ihre Wünsche für die Zukunft?
Ich verbinde eine Feier (heuer wohl nur im allerkleinsten Kreis oder virtuell) immer mit einem Dank. Einerseits für ein gutes, erfülltes Leben, andererseits weil es eine Gelegenheit ist, den wohlgesinnten „Wegbegleitern“ etwas zurückzugeben. Und wenn es nur einige gesellschaftliche Stunden sind. Die Beendigung der Corona-Krise liegt mir sehr am Herzen und eine Rückkehr zu einem Leben wie früher. Wichtig sind mir auch lebenswerte Perspektiven für die Jugend in unserem Bezirk.