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Hermagor -

Die Überleitung mag jetzt etwas abgestuft klingen, aber das ist die Reihung auf die Gerda Herzog aus Podlanig baut. Sie feierte im Juli ihr 41. Berufsjahr als evangelische Religionslehrerin und stand so in zwölf Schulen des Bezirkes Hermagor den heranwachsenden Kindern mit ihrer einfühlsamen Art zur Seite. Der Glaube stets im Mittelpunkt.

Der letzte Schultag war für Gerda Herzog (Mitte) erfüllt mit ganz besonderen Momenten. VS-Direktorin Gerda Jannach, Josefine, Emma, Mia-Marie, Alexander und Organisatoren-Mama Beatrice Kuglitsch, verabschiedeten sich bei der Lehrerin zum Schluss mit lieben Geschenken

Seit 1. August ist die bodenständige Gailtalerin in den Ruhestand gewechselt. Wir haben uns mit der Frau getroffen, die generationenübergreifend Schülerinnen und Schüler unterrichtet hat und vielen noch gut in Erinnerung ist. In der Volksschule St. Stefan war Gerda Herzog seit dem Jahre 2011 tätig. Im Schnitt waren es circa fünf Kinder, jeweils Montag in der sechsten Stunde. Auch in Schulzentren, die mittlerweile bereits geschlossen wurden, wie z.B. Görtschach, hat die Lehrerin ihre Stunden gehalten und kann sich heute dankbar noch an viele, liebe Begebenheiten zurückerinnern.

Berufung Mensch sein

„Ich habe sicher nicht zu allen Zugang gefunden. Der Weg mancher Kinder war sehr steinig, hier habe ich versucht, als Mensch zu vermitteln und den Kindern Halt im Glauben zu geben. Religiöse Menschen sind nicht besser, sie haben es nur besser, weil sie Zuflucht und Hilfe im Glauben finden können. Eines Tages kam ein Kind mit einem Geschenk auf mich zu und sprach: „Du host halt a Herz für Kinder…“. Wie recht das Mäderl doch hat, finden wir im Interview vor Ort in der Volksschule am letzten Arbeitstag selbst heraus.

„Ich werde die Kinder vermissen“, schwärmt die liebenswerte Lehrerin von den vielen Erlebnissen der letzten Jahrzehnte

Im Glauben verwurzelt

Aufgewachsen ist die Hermagorerin in einer religiösen Familie am Oberen Thurnweg. Auch ihr Mann Armin ist pensionierter Religionslehrer und beide helfen tatkräftig in der Bio-Landwirtschaft von Sohn Robert mit. „Der ursprüngliche Wunsch war es, in einer Landbankstelle zu arbeiten. Anno dazumal ging ich dann ein Jahr nach England und als ich heimkehrte, wurde diese Stelle frei. Noch in Ausbildung gemäß § 4 der Evangelischen Kirche, habe ich die ersten Unterrichtsstunden gehalten. Daran gedacht, dass ich 41 Berufsjahre in diesem Job ausüben werde, habe ich allerdings nicht. „So ist es wohl Berufung gewesen“, lacht Herzog.

Nächster Lebensabschnitt

Mit Sicherheit wird es ihr im neuen Tagesablauf der Pension nicht langweilig. Sie möchte vermehrt ihre Angus-Mutterkühe samt Kälbern auf der Alm besuchen, Wanderungen unternehmen und – was auch ihre Persönlichkeit widerspiegelt – weiterhin für die christliche Gesellschaft in der evangelischen Pfarrgemeinde tätig sein. Gerda Herzog ist Arbeitskreisleiterin im CMV (christlichen Missionsverband), einem freien Werk innerhalb der evangelischen Kirche. Abschließend möchte Gerda Herzog noch erwähnen, dass sie sich über jeden Glückwunsch zu ihrem 60. Geburtstag sehr gefreut hat. Besonders aber über die Grüße und Karten von ehemaligen Schülern, die sie bis heute nicht vergessen haben, … wie es scheint.