Ein Blick auf die Zahl der Unfälle zeigt: Bei der Waldarbeit kommt es in Österreich immer wieder zu folgenschweren Unfällen. Mindestens 29 Personen sind in Österreich im laufenden Jahr bei der Waldarbeit bereits tödlich verunglückt, 5 davon in Kärnten. Insgesamt werden hierzulande pro Jahr rund 1.500 spitalsbehandelte Verletzte bei der privaten Waldarbeit verzeichnet. „Viele der Verunfallten tragen kaum bis gar keine Schutzausrüstung. Und das, obwohl eine fachgerechte Vorbereitung und gute Schutzausrüstung das Unfallrisiko bei der Waldarbeit deutlich verringern kann“, so Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV.
„Für die gewerbliche Wald- und Holzarbeit gibt es schon seit vielen Jahren klare Regeln und dementsprechende Schutzvorkehrungen, die genau eingehalten werden. Im privaten Bereich liegt die Verantwortung sich angemessen zu schützen und auf die Arbeit im Wald vorzubereiten, bei jeder Einzelperson. Wir empfehlen daher dringend, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen, begonnen mit dem Tragen einer Schutzausrüstung, zu treffen.“
Plakatinitiative „Waldarbeiter*innen haben’s drauf“ soll Bewusstsein erhöhen
Um Waldarbeitende an die Relevanz des Tragens von angemessener Schutzkleidung zu erinnern, hat das KFV eine Informationskampagne gestartet. Dazu gehört auch eine Plakatoffensive: Zahlreiche Plakate wurden im Zuge dessen an relevante Einrichtungen aus dem Bereich der Forstwirtschaft übermittelt.
Jeder Baum ist der erste Baum – Tipps für die sichere Waldarbeit:
- Waldarbeit ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit. Daher sind höchste Konzentration, Achtsamkeit und körperliche Fitness für ein sicheres Arbeiten unumgänglich. Achten sie auf ausreichend Pausen und befolgen sie den Grundsatz „Jeder Baum ist der erste Baum“.
- Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Waldarbeit und vermeiden Sie Zeitdruck
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Das Tragen von Schutzausrüstung – inklusive Schnittschutzhose, Schutzhandschuhe und Helm – ist dringend zu empfehlen. Bei Unfällen können sie über Leben und Tod entscheiden.
- Arbeiten Sie in Hanglagen niemals über- bzw. untereinander, Stämme oder Steine können ins Rollen geraten.
- Erste-Hilfe-Ausrüstung muss immer griffbereit sein, überprüfen Sie regelmäßig ob die Produkte noch nicht abgelaufen sind.
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Eine gute Ausbildung und Erfahrung erhöhen die Arbeitssicherheit – eine Schulung kostet nicht viel, ein Fehler kann dagegen im schlimmsten Fall das Leben kosten.
- Arbeiten Sie niemals alleine, damit im Fall einer Verletzung rasch Hilfe geleistet werden kann (Sicht-, Ruf- oder Funkverbindung).
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– Beurteilen und beachten Sie Ihre Arbeitsumgebung genau: herabfallendes Totholz, Stolperfallen am Boden und im Rückweiche-Weg bei Fällarbeiten etc. sind oft unfallkausal
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Beachten Sie die Gefahrenbereiche um Maschinen (z.B. 2 m Radius um Motorsägen, 90 m Radius um Holzerntemaschinen) und zu fällende Bäume (1,5-fache Baumlängen) und weisen Sie andere Personen aus dem Gefahrenbereich
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Arbeiten Sie nur mit gut gewartetem und geschärftem Gerät und nutzen Sie die vom Hersteller vorgegeben Sicherheitshinweise und -Vorrichtungen
- Waldarbeit unter besonders erschwerten Bedingungen (z.B. Aufarbeitung von Sturmholz, Fällung von kranken Bäumen oder Laubstarkholz) erfordert Profiteams mit entsprechender Ausrüstung, Ausbildung und Erfahrung
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Kennzeichnen Sie Gefahrenbereiche für unbeteiligte Personen (Hinweistafel)