CEO Matthä: ÖBB leisten täglichen Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität
ÖBB CEO Andreas Matthä betont die Bedeutung der ÖBB im Kampf gegen die Klimakrise:
„Mit unseren Klimazielen, unseren Initiativen, aber vor allem unseren Produkten tragen wir wesentlich dazu bei, dass sich Mobilität und Wirtschaft in Österreich und Europa zunehmend klimaneutral entwickeln. Schon heute leisten wir tagtäglich unseren Beitrag für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Mobilität und Logistik.“ Auch Peter Hanke, Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur, lobt das Engagement:
„Die ÖBB gestalten nicht nur die Mobilität der Zukunft mit, sondern sind gleichzeitig Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Mit dem weiteren Ausbau des Angebots sowie innovativen Projekten leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele.“
Biokraftstoff statt Diesel: HVO als Brückentechnologie
Während mehr als 90 % der ÖBB-Verkehre auf der Schiene bereits elektrisch erfolgen, soll auch der verbleibende Dieselverbrauch weiter reduziert werden. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der Einsatz von HVO-100 (Hydrotreated Vegetable Oil) – ein Biokraftstoff, der aus pflanzlichen Ölfraktionen sowie Abfall- und Reststoffen besteht. Bei dessen Verwendung entstehen keine direkten Treibhausgasemissionen. Im November 2024 stellte die Österreichische Postbus AG vier Tankstellen in der Ostregion auf HVO-100 um. Für das Jahr 2025 wird damit der Ersatz von rund 3,4 Millionen Litern Diesel erwartet. Auch im Schienenverkehr läuft seit Juni 2024 ein Testbetrieb mit HVO-betriebenen Dieseltriebwagen der Baureihe 5022 auf nicht elektrifizierten Strecken. Rund 100.000 Liter Diesel sollen dort durch den nachhaltigen Kraftstoff ersetzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt 2024 war die umfassende Erhebung indirekter Emissionen entlang der Lieferkette (Scope 3) sowie die Weiterentwicklung der Treibhausgas-Bilanzierung.
Agri-Photovoltaik: Strom vom Feld für die Bahn
Schon seit 2018 bezieht die ÖBB ihren Bahnstrom zu 100 % aus erneuerbaren Quellen. Bis 2030 soll der Eigenversorgungsgrad auf 80 % steigen. Einen innovativen Schritt in diese Richtung setzt die erste Agri-Photovoltaikanlage Österreichs für Bahnstrom im Kärntner Thalsdorf. Auf einer Modulfläche von etwa 6 Hektar wird sie jährlich rund 15 GWh an Ökostrom liefern – das entspricht ca. 3.800 Railjet-Fahrten von Wien nach Salzburg. Besonders nachhaltig: Der Raum unter den Solarpanels dient als Weidefläche für 6.000 Hühner und 60 Schafe – die Module spenden Schatten und verbessern so das Tierwohl.

Gleichbehandlung und Chancengleichheit im Fokus
Die ÖBB setzen seit 2011 auf eine konzernweite Policy für Gleichbehandlung und Chancengleichheit. 2024 wurde erstmals der Gender-Pay-Gap konzernweit nach EU-Vorgaben erhoben. Das Ergebnis zeigt nur einen geringen Unterschied von 4,6 % bei den Grundgehältern zwischen Männern und Frauen. Zudem wurde das für 2026 geplante Ziel von über 17 % Frauenanteil bereits 2024 erreicht. Jede fünfte Führungsposition ist mittlerweile weiblich besetzt.
Übergangsplan beschlossen: Klimaneutral bis 2050
Mit der Veröffentlichung der „Nichtfinanziellen Erklärung“ wurde auch der aktualisierte Übergangsplan für den Klimaschutz präsentiert. Dieser knüpft an die 2019 entwickelte Klimaschutzstrategie an und richtet sich an europäischen Berichtsstandards aus. Das Ziel: Die ÖBB wollen bis 2050 konzernweit klimaneutral („Net-Zero“) sein – sowohl im In- als auch im Ausland. Geplant ist eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 % gegenüber dem Basisjahr 2022, verbleibende Emissionen sollen kompensiert werden.
