Neues Kindergartenjahr bringt Eltern beitragsfreie Kinderbildung und -betreuung

Kärnten -

Mit dem neuen Kindergartenjahr 2023/24 bricht auch ein neues Zeitalter in Kärnten an. Das betonte am Freitag, Bildungsreferent Landesrat Daniel Fellner in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bildungsabteilungsleiterin Gerhild Hubmann. „Wir stellen die Kinder in den Mittelpunkt.


Kinderbetreuungseinrichtungen sind keine Aufbewahrungsstätten, sondern sind ganz wesentlich für die Kinderbildung“, so Fellner. Kernpunkt ist das auf breiter Basis entwickelte Kärntner Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (K-KBBG), das mit 1. September wirksam wurde. Für Eltern bedeutet es eine beitragsfreie Kinderbildung und -betreuung. Mit dem heurigen Kindergartenjahr sind von den Eltern lediglich Essen oder Bastelbedarf zu bezahlen. „Für die Eltern bedeutet das eine jährliche Einsparung von 3.000 bis 4.000 Euro. Das ist auch wesentliche im Kampf gegen die Teuerung“, sagte Fellner. Weiters schaffe das Land mehr Betreuungsinfrastruktur, verkleinere schrittweise die Gruppen und starte eine Personaloffensive mit mehr Gehalt und Qualität.

LR Fellner und AL.in Hubmann zu neuem Kärntner Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz: Jährliche Einsparung von 3.000 bis 4.000 Euro für Eltern, mehr Infrastruktur und Gehalt und schrittweise kleinere Gruppen (c)LPD/Bauer

Fellner ist es wichtig, „die Stärken der Kinder und ihr Selbstvertrauen zu fördern, ihre Lernfreude zu aktivieren“. Voraussetzung für die beitragsfreie Kinderbildung und -betreuung ist, dass die jeweilige Einrichtung auf das neue Fördermodell des Landes Kärnten umgestiegen ist – dafür haben die Einrichtungen laut Fellner drei Jahre Zeit. „90 Prozent der Einrichtungen sind sogar schon umgestiegen, nur 38 sind noch im alten System“, so der Bildungsreferent

Forderung der Elementarpädagoginnen und -pädagogen

Er erklärte weiters, dass man einer zentralen Forderung der Elementarpädagoginnen und -pädagogen nachgekommen sei: „Das sind kleinere Gruppen, eine klare Regelung für Vorbereitungszeiten und Fortbildungen sowie eine bessere Gehaltsstruktur.“ So will Fellner den Berufsstand vor allem auch „jungen Menschen schmackhaft machen“. Konkret soll die Gruppenhöchstzahl bis 2028 schrittweise von 25 auf zwanzig gesenkt werden. Die Gehaltsaufbesserungen für die Beschäftigten bezeichnete Fellner als „spürbar“.

In die Infrastruktur der Elementarpädagogik könne nun gezielter investiert werden, weil der frühere Schulbaufonds in einen Bildungsbaufonds umgewandelt wurde. Dieser ist laut dem Landesrat mit 28 Mio. Euro dotiert. Als Beispiele für Landesförderungen, auch aus dem Gemeindereferat, nannte er 1,6 Mio. Euro bei der Kindergartenerweiterung in Bad St. Leonhard, drei Mio. Euro beim Neubauprojekt in Krumpendorf sowie eine Mio. Euro bei einem Projekt in Ludmannsdorf, das gleichzeitig eine „neue Ortsmitte“ entstehen lasse. Als „Zeichen der Wertschätzung der Politik für die Elementarpädagogik“ verwies der Bildungsreferent noch auf die Budgetzahlen: „2013 wurden für die Elementarpädagogik 43,7 Mio. aufgewendet, 2018 waren es 56,2 und für 2024 sind 143 Mio. Euro eingeplant.“

Höhere Zuschüsse

Bildungsabteilungsleiterin Hubmann verwendete in ihren Ausführungen bewusst den Begriff „Elementarbildung“. Mit Stand Juli 2023 seien in 709 Einrichtungen – von Kindergarten über Hort bis Tageseltern – 22.751 Kinder betreut worden. In diesen Einrichtungen seien rund 3.600 Menschen beschäftigt, davon würden 2.980 dem pädagogischen Personal angehören. Die Betreuungsquote der Fünfjährigen beträgt laut Hubmann 98,5 Prozent, bei den Unter-Dreijährigen habe man die Quote von 6,7 Prozent im Jahr 2018 auf 29,3 Prozent erhöhen können.

Die Abteilungsleiterin führte aus, dass durch das neue Fördermodell des Landes die Förderungen für die Betreiber gestiegen seien. „Bisher gab es einen Pauschalbetrag von 38.000 Euro pro Gruppe, jetzt sind es mindestens 50.000 Euro pro Gruppe. Der Förderbetrag steigt mit den Öffnungszeiten und es gibt einen Jahresöffnungsbonus“, so Hubmann. Heuer betrage das Landesbudget für die Elementarpädagogik rund 117 Mio. Euro.

Fachkräftemangel und anstehende Pensionierungen 

So wie Fellner ist es auch Hubmann wichtig, dass Personal für die Elementarpädagogik gefunden werde. Durch den allgemeinen Fachkräftemangel und anstehende Pensionierungen könnte es hier eng werden, verhehlte sie nicht. Das Land Kärnten versuche, mit verschiedenen Maßnahmen zur Attraktivierung des Berufsfeldes, Ausbildungslehrgängen oder dem neuen berufsbegleitenden Kolleg Dual an der BAfEP gegenzusteuern. Der Bund gehe zum Beispiel auch mit entsprechenden Hochschullehrgängen in diese Richtung, so Hubmann. An dieser Stelle führte sie noch die Bundesförderungen im Rahmen der sogenannten 15a-Vereinbarung an. Heuer seien mit rund 2,76 Mio. Euro an Bundesförderung und rund 69 Mio. Euro an Landesförderung 27 neue Gruppen mit insgesamt 370 Betreuungsplätzen geschaffen worden.