Notfälle bei der Geburt trainieren

Innsbruck -

Wenn im Kreissaal ein Notfall eintritt, dann muss das gesamte Team schnell und richtig reagieren. Um derartige Situationen zu üben, fand im Landeskrankenhaus Hall gestern eine Simulationstraining statt. Auch am heutigen Tag wird das Simulationstraining weiter geführt, um im Notfall gekonnt zu reagieren. 


Eine Blutung, ein Krampfanfall oder ein Schultergelenk, das im Geburtskanal verkeilt ist. „Schwere Notfälle während einer Geburt sind selten, aber gerade deswegen müssen sie im Rahmen von Simulationen trainiert werden“, erklärt Peter Widschwendter, Primar der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Hall. Gemeinsam mit einem externen Simulationsteam werden derzeit realistische Situationen nachgespielt und evaluiert.

Teamwork

Ein professionelles Simulations-Team besteht von Seiten des Krankenhauses aus Geburtshelfer:in, Anästhesist:in, Pflegemitarbeiter:innen und Hebamme und von Seiten des Trainer:innen-Teams aus Techniker:in und Schauspielerin. Geübt wird im eigenen Kreissaal, wobei der Fokus auf realistischen Rahmenbedingungen liegt. Hebamme und Geburtshelfer:in betreuen eine simulierte Geburt und werden plötzlich mit einem Notfall konfrontiert. Per Notfall-Alarmierung werden sofort Kolleg:innen der Anästhesie und Pflege dazu gerufen.

Aufzeichnung und Auswertung

Der gesamte Trainings-Durchgang wird aufgezeichnet, wobei das Trainer:innen-Team in Echtzeit auf die Reaktionen der Teilnehmer:innen reagieren und zum Beispiel Vitalfunktionen oder Blutwerte durchgeben kann. „Die gesamte Trainingseinheit wird im Anschluss, im Debriefing nachbesprochen“, erklärt Stephan Eschertzhuber, Primar der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin am LKH Hall. Wichtig ist dabei, alle Aspekte anzusprechen, darunter auch die Kommunikation unter den Teilnehmer:innen. „Worauf es ankommt ist der Lerneffekt und das gegenseitige Verständnis unter den Teilnehmenden, denn alle haben ein einziges Ziel: Sowohl Mutter als auch Kind bei einem Notfall bestmöglich zu versorgen“, so Peter Widschwendter abschließend.