ÖAMTC: Weniger Staus im Sommerreiseverkehr – Ausmaß überrascht

Österreich -

Im heurigen Sommerreiseverkehr wurden vom ÖAMTC in Summe 369 Staus an den Wochenenden verzeichnet – das ist ein Minus von 35,49% gegenüber 2024. Gezählt wurden, wie auch in den vergangenen Jahren, Staus mit einer Länge von mehr als 1,5 Kilometern bzw. Verzögerungen von mindestens 15 Minuten an den Samstagen und Sonntagen während der Ferien in Österreich.

Adria büßt an Attraktivität ein, vermehrter Reiseantritt an Wochentagen, Nebensaison beliebt.

Verkehrsrückgang im Sommer

“Das Ausmaß des Rückgangs ist überraschend und nur durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren erklärbar”, analysieren die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen ihre Aufzeichnungen. Die Kombination von zeitlicher Entzerrung der Reisetage – Wochentage werden vermehrt für die Urlaubsfahrt genutzt – und weitgehender Baustellenfreiheit im übergeordneten Straßennetz führte sicher zur Erleichterung der Verkehrssituation. Außerdem zeigte sich an den letzten beiden Wochenenden im August immer noch starker Reiseverkehr in Richtung Süden. Wer kann, nutzt inzwischen die Nebensaison. “Mutmaßlich hat auch die Teuerung und die damit zusammenhängenden frei gebliebenen Kapazitäten, die im August in mehreren Medien thematisiert wurde, das Interesse an einem Adria-Urlaub gedämpft. Genaueres werden aber erst die ASFINAG-Verkehrszählungen und die statistischen Nächtigungszahlen ergeben”, so die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen einleitend.

Ranking der Stauursachen

Deutliche Verschiebungen finden sich in der diesjährigen Bilanz bei den Ursachen der Staus, die dem ÖAMTC gemeldet wurden. Verkehrsüberlastung (50,95%) war mit großem Abstand häufigster Grund für Verzögerungen, gefolgt von Unfällen (23,04%) und Baustellen (14,36% – Vergleich 2024 11,36%). Deutlich geringer als 2024 (8,57%) war in diesem Jahr die Anzahl der durch defekte oder brennende Fahrzeuge verursachten Staus (2,98%). Bei den Grenzkontrollen blieb der Anteil im Vorjahresvergleich beinahe identisch – 7,59% gegenüber 7,34% 2024.

Neue Reisetrends erkennbar

Die Entzerrung des Reiseverkehrs passierte heuer auf drei zeitlichen Ebenen. Wie vor allem zu Pfingsten zu beobachten war, werden zum einen vermehrt Nachtfahrten angetreten. Zum anderen werden auch Wochentage als Reisetage genutzt. Außerdem erfreut sich die Nebensaison steigender Beliebtheit. Den Autofahrern blieben heuer auch kilometerlange Baustellenbereiche ohne Pannenstreifen erspart. Dadurch wirkten sich harmlose Zwischenfälle, wie defekte Fahrzeuge und leichte Karambolagen, nicht wesentlich auf den Verkehrsfluss aus.

Auslastung am Limit

Nach den Beobachtungen der ÖAMTC-Mobilitätsinformationen wurden 2025 die Hauptverkehrsrouten am Limit ausgelastet. Staulängen und Zeitverluste hielten sich in Grenzen. Einzig am ersten “Bayern-Wochenende” führten die starke Urlaubswelle zusammen mit einer Sperre des Tauerntunnels auf der A10 in den Morgenstunden zu langen Zeitverlusten. An diesem Tag kam es auch zum Rekordstau des Sommers: 30 Km Rückstau vor Eben im Pongau Richtung Süden.