Wie das beliebte online Portal www.5min.at exklusiv berichtet, blicken morgen Vormittag über 1.100 Kärntner Milchbäurinnen und -bauern gespannt nach Villach. Im Hotel Globo Plaza soll der neue Obmann der größten Molkerei Kärntens, der Kärntnermilch, gewählt werden. Was bisher eher reine „Formsache“ für die Delegierten war, spitzt sich nun zu einem wohl einzigartigen Duell zweier Kontrahenten zu. Es geht um die Macht in der Genossenschaft die sich mit über 100 Millionen Euro Jahresumsatz und 200 Mitarbeitern zu einem regelrechten Konzern entwickelt hat.
Glückliche Kühe und zufriedene heimische Milchbauern
Glückliche Kühe und zufriedene heimische Milchbauern, so sollte das Image von Kärntens Marktführer, der Kärntnermilch, der Werbung nach aussehen. Glücklich scheinen anscheinend aber nicht alle zu sein bei denen es um die Milch geht. Denn bei der Frage nach dem neuen Obmann der Traditionsmolkerei rumort es in der Genossenschaft. Für die Funktion des scheidenden Obmannes Reinhard Scherzer stellen sich diesen Donnerstag in Villach erstmals zwei Kandidaten der Wahl von Delegierten. Die Kontrahenten sind Albert Petschar aus Töplitsch bei Villach und der Gitschtaler Vollerwerbsmilchbauer Roman Berger.
Schiefe Optik um Brüderpaar Petschar?
Der 51-jährige Roman Berger sieht im Antreten von Albert Petschar eine äußert schiefe Optik: „Ich werde nicht akzeptieren, dass die größte Molkerei Kärntens von einem Brüderpaar regiert wird“. Gemeint ist damit das Brüderpaar Petschar: Helmut Petschar leitet als Geschäftsführer das Unternehmen, Bruder Albert könnte nach erfolgreicher Wahl, als neuer Obmann der Molkerei fungieren. Er sieht im Antreten des Gegenkandidaten Petschar aber auch ein Politikum. Laut Berger sei „die Molkerei seit Jahrzehnten in Bauernbundhand.
Falls Berger als Obmann das Vertrauen erhalten würde, legt er seine Funktion als Kammerrat in der Landwirtschaftskammer für die Freiheitliche Bauernschaft zurück
Ich bin aktuell freiheitlicher Kammerrat in der Landwirtschaftskammer und daher will man mit aller Gewalt verhindern, dass ich Obmann werde.“ Berger habe klar und deutlich angeboten, dass wenn er als Obmann das Vertrauen erhalten würde, seine Funktion als Kammerrat in der Landwirtschaftskammer für die Freiheitliche Bauernschaft zurücklegt. „Ich möchte mir niemals parteipolitisches Verhalten nachsagen lassen müssen und werde mich unabhängig für alle Belange der Milchbauern sowie der Mitarbeiter einsetzen.“ Mit 40 Milchkühen zu Hause weiß er aber auch, dass es regionale Themen gibt, die es auf die Agenda zu setzen gilt.
Herzensthema Milchpreis
Sein Herzensthema ist vor allem der Milchpreis, „hierfür werde ich mich unermüdlich einsetzen.“ Seine Kandidatur als Obmann sei auch von viel Zuspruch geprägt: „Ich habe viele positive Rückmeldungen erhalten und hoffe in der Molkerei nun auf einen Richtungswechsel“.