Scheidungsrate geringer als im Vorjahr

Kärnten -
 
 Im Vergleich zum Vorjahr haben sich in Österreich mehr Paare das Ja-Wort gegeben und gleichzeitig haben sich auch weniger Ehepaare scheiden lassen.


Im Jahr 2021 wurden in Österreich laut endgültigen Daten von Statistik Austria 41.111 Ehen geschlossen, um 1.449 bzw. 3,7% mehr als 2020, jedoch um 4.923 bzw. 10,7% weniger als 2019. Im gleichen Zeitraum wurden 1.401 eingetragene Partnerschaften begründet, das sind um 145 bzw. 11,5% mehr als im Jahr davor und um 132 bzw. 10,4% mehr als 2019. Zugleich wurden 2021 insgesamt 14.510 Ehen rechtskräftig geschieden, um 2,4% weniger als im Vorjahr (und um 11,1% weniger als 2019) und 111 eingetragene Partnerschaften aufgelöst, um 2,8% mehr als 2020, aber um 8,3% weniger als 2019.

Die seit 1. Jänner 2019 bestehende Möglichkeit einer gleichgeschlechtlichen Eheschließung wurde im Jahr 2021 von 368 weiblichen und 264 männlichen Ehepaaren wahrgenommen. 1.298 eingetragene Partnerschaften wurden von verschiedengeschlechtlichen Partner:innen eingegangen. 2021 wurden 29 gleichgeschlechtliche weibliche und 6 männliche Paare rechtskräftig geschieden. Zudem wurden 23 verschiedengeschlechtliche eingetragene Partnerschaften aufgelöst.

Mehr Eheschließungen als im Vorjahr, aber weiterhin deutlich weniger als 2019

In acht Bundesländern wurden 2021 wieder mehr Ehen geschlossen als im Jahr davor. Die stärksten Anstiege wurden dabei In Vorarlberg (+8,1%) verzeichnet, gefolgt von Wien (+6,4%), Salzburg (+5,3%), Niederösterreich (+4,0%) und Oberösterreich (+3,5%). Nur in der Steiermark (-0,3%) wurden 2021 weniger Ehen als 2020 geschlossen. Verglichen mit dem Jahr 2019 war die Zahl der standesamtlichen Eheschließungen 2021 in allen Bundesländern niedriger, am deutlichsten in Wien (-18,1%), gefolgt vom Burgenland (-12,0%) und der Steiermark (-11,4%) registriert.

Weniger Ehescheidungen als im Vorjahr und auch 2019

In allen Bundesländern, außer in Tirol (+4,4%) und in Wien (+2,6%) wurden 2021 weniger Ehen rechtskräftig geschieden als im Jahr zuvor. Die stärksten Rückgänge wurden in Niederösterreich (-7,8%), verzeichnet, gefolgt von Salzburg (-7,5%), Burgenland (-6,1%), Oberösterreich (-3,3%) und Kärnten (-2,9%). Verglichen mit dem Jahr 2019, wurden in allen Bundesländern deutlich weniger Ehen geschieden als 2021. Im Jahr 2021 erfolgten 12.456 bzw. 85,8% aller Ehescheidungen in beiderseitigem Einvernehmen (§55a Ehegesetz). Bei den insgesamt 1.803 strittig geschiedenen Ehen war zu 46,0% der Mann Träger des Verschuldens, zu 8,9% die Frau, zu 32,4% beide sowie in 12,8% der Fälle keiner von beiden. Die 111 gerichtlichen Auflösungen eingetragener Partnerschaften erfolgten zu 92,8% einvernehmlich. Mehr als die Hälfte der bisherigen eingetragenen Partner war weiblich (60,2%).