Sommermythen im Fakten-Check: Was wirklich gegen Hitze und Sonnenbrand hilft – und was nicht

Österreich -

Der Sommer ist die Zeit der heißen Temperaturen, erfrischenden Getränke und vieler guter Ratschläge. Doch nicht alle Tipps, die man hört, sind tatsächlich hilfreich – manche entpuppen sich als Mythen, die mehr schaden als nützen. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat die gängigsten Sommermythen geprüft und klärt auf, welche Methoden wirklich funktionieren, wenn es darum geht, Hitze zu überstehen und die Haut zu schützen.

Was scharfes Essen, isotonische Getränke und Beta-Carotin leisten – und wo ihre Grenzen liegen.

Isotonische Getränke bei großer Hitze?

Isotonische Getränke sind für viele der Inbegriff der perfekten Sommererfrischung. Doch wie sinnvoll sind sie wirklich? VKI-Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer erklärt, dass für die meisten Menschen im Alltag, die sich nur moderat bewegen, klassisches Wasser oder ungesüßter Tee vollkommen ausreichend sind, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Erst bei intensiver körperlicher Belastung, wie etwa langen Wanderungen oder Fahrradtouren, bei denen der Körper neben Wasser auch Elektrolyte verliert, können isotonische Getränke helfen, den Mineralstoffhaushalt schnell wieder auszugleichen. Dabei muss es nicht immer das teure Sportgetränk aus dem Handel sein – ein einfaches Hausmittel aus Apfelsaft, Wasser und einer Prise Salz leistet denselben Dienst und versorgt den Körper zudem mit schnell verfügbarer Energie.

Getränketemperatur: Besser warm statt kalt?

An heißen Tagen ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken. Kühle Getränke können für eine angenehme Erfrischung sorgen – jedoch sollte auf eiskalte Varianten verzichtet werden. Diese können Magenkrämpfe oder Kreislaufbeschwerden auslösen. Auch alkoholische Getränke belasten den Kreislauf und sind – wie grundsätzlich – nur in Maßen zu empfehlen. „Der Konsum von heißem Tee ist in manchen Ländern zwar kulturell verbreitet, aber für unsere Breitengrade an Sommertagen nicht ideal: Denn heiße Getränke regen die Schweißproduktion bei Hitze zusätzlich an“, erklärt Teresa Bauer. „Kühle oder lauwarme alkoholfreie Getränke sind für den Sommer – und bei großer Hitze – die beste Wahl.“

Kühlt scharfes Essen bei Hitze?

Capsaicin, der scharfe Wirkstoff in Chilis, regt die Schweißbildung an. „Das hat grundsätzlich einen kühlenden Effekt, zusätzliches Schwitzen bedeutet bei hohen Außentemperaturen aber auch eine zusätzliche Belastung für den Kreislauf“, informiert Teresa Bauer. „Wer scharfes Essen mag, muss im Sommer nicht darauf verzichten, sollte jedoch auf die Signale seines Körpers achten. Und Menschen mit empfindlichem Magen tun generell gut daran, stark gewürzte Speisen nur in Maßen zu genießen.“

Beta-Carotin-Kapseln statt Sonnencreme?

Beta-Carotin wird in der Werbung von Kapselpräparaten häufig als natürlicher Sonnenschutz angepriesen. Der beworbene Schutz vor UV-Strahlen ist wissenschaftlich allerdings nicht ausreichend erwiesen. Bei hoher Zufuhr kann sich zwar ein Überschuss an Carotinoiden in Leber, Fettgewebe und Haut ablagern, was zu einer orange- bis bräunlichen Hautverfärbung führen kann. „Diese Farbveränderung hat jedoch nichts mit einer echten Sommerbräune zu tun, die durch die Bildung des Hautpigments Melanin entsteht“, betont Teresa Bauer. „Nahrungsergänzungsmittel wie Beta-Carotin-Kapseln bieten keinen verlässlichen Schutz vor UV-Strahlung. Der beste Schutz bleibt wie bisher: Sonnencreme großzügig auftragen, regelmäßig erneuern und die direkte Sonne während ihrer intensivsten Stunden möglichst meiden.“