Tag der Depression: 730.000 Menschen in Österreich betroffen

Österreich -

Anlässlich des Europäischen Tages der Depression am 5. Oktober 2025 macht die Österreichischen Psychologinnen und Psychologen auf die Bedeutung von Sichtbarkeit, Aufklärung und frühzeitiger Unterstützung aufmerksam. Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit – werden aber oft unterschätzt und tabuisiert.

In Österreich leben rund 730.000 Menschen mit einer Depression. Jede fünfte bis siebte Person erkrankt im Laufe des Lebens daran.

 Eine weitverbreitete Erkrankung in Österreich

Rund 730.000 Menschen in Österreich leben derzeit mit einer Depression. Jede fünfte bis siebte Person erkrankt im Laufe des Lebens daran. Die Folgen sind weitreichend: Depressionen beeinträchtigen nicht nur das seelische Wohlbefinden, sondern auch Partnerschaften, Familie und Beruf.

Depression zeigt sich nicht immer offensichtlich. Sie kann hinter äußerer Stabilität verborgen sein und ist niemals ein Zeichen persönlichen Versagens. Betroffene brauchen Verständnis und professionelle Unterstützung, besonders in akuten Krisen.

Frauen besonders betroffen

Studien zeigen, dass Frauen doppelt so häufig an Depressionen erkranken wie Männer. Die Ursachen liegen nicht in der Biologie, sondern in gesellschaftlichen Strukturen: Gewalt, finanzielle Abhängigkeit, Gender Pay Gap und ungleiche Verteilung von Care-Arbeit erhöhen das Risiko deutlich. Hinzu kommen der Druck durch Schönheitsideale und patriarchale Machtverhältnisse, die sich direkt in den Erkrankungszahlen widerspiegeln.

Prävention und Risikofaktoren

Da Depressionen oft langwierig sind und hohe Behandlungskosten verursachen, ist Prävention zentral. Besonders wichtig ist die frühzeitige Reduktion von Risikofaktoren, die bereits in Kindheit und Jugend entstehen, sowie die Förderung psychischer Gesundheit und individueller Ressourcen.

Zu den zentralen Risikofaktoren zählen:

  • beeinträchtigte psychische Entwicklung

  • geringes Selbstwertgefühl

  • belastende oder traumatisierende familiäre Beziehungen

  • Verlust nahestehender Bezugspersonen

  • vielfältige Stressbelastungen

  • häufiger und unregulierter Konsum von Social Media im Jugendalter

Präventive Maßnahmen zielen darauf ab, Resilienz aufzubauen, Schutzfaktoren zu stärken und die Entstehung von Depressionen frühzeitig zu verhindern.

Hilfe finden

Wer Unterstützung sucht, kann folgende Angebote nutzen:

  • BÖP-Helpline – kostenlos und anonym, Montag bis Donnerstag von 9 bis 13 Uhr telefonisch unter 01/504 8000oder per Mail an helpline@psychologiehilft.at.

  • „Psychnet“ – die BÖP-PsychologInnen-Suchmaschine für gezielte Hilfe in Österreich.