Via Iulia Augusta Kultursommer fulminant eröffnet

Dellach im Gailtal -

Am Freitag, 12. Juli, wurde im Kultursaal Dellach mit Caprice Viennois der VIA Kultursommer feierlich eröffnet. Die Saison 2024 steht unter dem Motto „woher? wohin?“ und widmet sich verschiedenen Aspekten von freiwilliger und erzwungener Ortsveränderung. 


Via Iulia Augusta Kultursommer

In insgesamt 12 Veranstaltungen klingen die Vorzeichen, Beweggründe und Emotionen des Unterwegssein an. Der musikalische Bogen reicht von Jazz über Balkan- und Gipsy-Tunes, Swing und Klezmer bis hin zum klassischen Serenadenkonzert – wie immer ein Fest der Klangvielfalt! VIA Intendantin Helga Pöchheim und ihr Team, haben auch heuer wieder eine tolle Veranstaltungsreihe organisiert.

Feierliche Eröffnung

Dr. Wolfgang Waldner hielt die Eröffnungsrede. Der Kulturmanager, Kulturpolitiker und Diplomat stammt aus Dellach und ist am Ende seines an Wirkungsstätten und Aufgaben reichen Berufslebens, zuletzt als österreichischer Botschafter in Washington DC, wieder hierher zurückgekehrt! Unter den Gästen war neben Hausherr Bgm. Johannes Lenzhofer auch der Hermagorer Bgm. Leopold Astner anzutreffen.

Bgm. Johannes Lenzhofer, VIA Intendantin Helga Pöcheim, Dr. Wolfgang Waldner (c)Andreas Lutche Photography

Caprice Viennois

“Caprice Viennois – Heiteres aus dem Exil“ war der Titel des Auftakt-Konzertes mit Unterhaltungsmusik von jüdischen Komponisten, die im 2. Weltkrieg zur Emigration in die USA gezwungen waren. Benjamin Harasko (Bariton), Cornelia Löscher (Violine) und Andrea Linsbauer (Klavier) interpretierten im ersten, ernsteren Teil des Abends Fritz Kreisler, Erich Wolfgang Korngold und Erich Zeisl, sowie von Fritz Kreisler meisterhaft arrangierte Kompositionen von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Johannes Brahms- und Arnold Schönberg. Andrea Linsbauer vertiefte charmant das Gehörte mit Wissenswertem und Anekdoten aus den einzelnen Musikerbiografien.
Heiteres gab es im zweiten Teil, wie allzeit Immergrünes von Hermann Leopoldi („In einem kleinen Café in Hernals“), Fritz Spielmanns „Schinkenfleckerl“, Walter Jurmanns „Veronika, der Lenz ist da“ und zum Abschluss Erich Wolfgang Korngolds „I mean to say, I love you“.  Die letzte Zugabe, das bekannte Lied  „Taubenvernichten“ von Georg Kreisler erinnerte daran, dass Humor – und sei er auch tiefschwarz – in Zeiten von Gewaltherrschaft und Unterdrückung DER Widerständler und Souverän bleibt.
                                                                          Rezension: Claudia Rosenwirth Fendre

Impressionen (c)Andreas Lutche Photography: