Villach als Sieger
Das aktuelle Sieger-Projekt „Begrünung in der Innenstadt im Schwammstadt-Prinzip“ hat die Jury überzeugt, weil es starke Vorbildwirkung für andere Städte besitzt und „eine tatsächliche innerstädtische Entsiegelung“ stattfindet. Es handelt sich dabei um eine gesamtheitliche Begrünung vom Hauptbahnhof bis zum Stadtgarten, die sukzessive umgesetzt wird. „Besonders spannend und innovativ ist dabei das angewandte ,Schwammstadt-Prinzip‘: Pro gepflanztem Baum werden größere Areale aufgegraben, um den perfekten Unterbau herzustellen – samt Drainagen, um Oberflächenwasser und Dach-Regenwasser in den Wurzelbereich zu leiten. Damit kann der Baum bis zu zehnmal mehr Wasser aufnehmen als üblicherweise im städtischen Bereich“, lobt Schaar.
Lebensqualität in Villach
Das Villacher Projekt dient vor allem der Klimawandel-Anpassung: Es wirkt der städtischen Hitze durch Beschattung entgegen, schützt effektiver bei Starkregen-Ereignissen und verbessert vor allem die Luftqualität: Denn Bäume wandeln nicht nur CO2 in Sauerstoff um, die filtern auch Staub und giftige Stickoxide aus der Luft. Ein wichtiger Beitrag zu mehr Lebensqualität in Villach. Vorbildlich sei auch die umfangreiche Einbindung der Bevölkerung in das Projekt – mittels Info-Abend, Vor-Ort-Beteiligungsprozess am Hauptplatz (wo es übrigens erstmals Bäume geben wird) und Baum-Patenschaften. Für den ersten Platz erhält Villach ein Preisgeld von 10.000 Euro für die e5-Projektarbeit.
2. Platz – Weißensee: Mitarbeiter-Vorteilscard
Den zweiten Platz – und damit 5.000 Euro – ergatterte die Gemeinde Weißensee für die „Weißensee MitarbeiterCARD – Sommer 2022“ als Beitrag zu einer besseren Energiebilanz. Mit dieser Vorteilscard haben Mitarbeitende in Betrieben um den See die Möglichkeit, den öffentlichen Verkehr in der Region kostenlos zu nutzen. Inkludiert sind sogar Schifffahrt, Bergbahn, Naturpark-Bus sowie Ermäßigungen beim Ausleihen von Mountainbikes und E-Bikes.
3. Platz – Köttmanssdorf: Mehr Biodiversität
Platz drei ging an Köttmannsdorf für die Initiative „Biodiversitätsgemeinde Köttmannsdorf – Wir tun was“, wofür es 2.500 Euro Preisgeld gibt. Vielfältige Maßnahmen (z. B. Baumallee entlang der Landstraße, Bach-Wanderweg, Hochstamm-Obstpflanzungen, Bau von Nistkästen) sorgen für mehr Artenvielfalt in der Gemeinde. Wesentlich sind auch zahlreiche bewusstseinsbildende Maßnahmen, um der Gemeindebevölkerung vor Augen zu führen, wie man selbst einen Beitrag zu mehr Biodiversität leisten kann. Köttmannsdorf setzt sich seit über 20 Jahren für verbesserte Lebensraum-Bedingungen für die Zwergohreule ein, was Ausgangspunkt des Projektes war. Mit Erfolg: Im Jahr 2022 wurden 100 Jungvögel verzeichnet.
Projekte mit Vorbild-Charakter
Landesrätin Schaar gratuliert allen Preisträgern: „Die ausgezeichneten Projekte besitzen vor allem eines: Vorbild-Charakter! Deshalb sind unsere e5-Gemeinden für das Land Kärnten auch so wichtige Partner auf unserem Weg zu Klimaneutralität 2040: Sie sind der direkte Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern und gemeinsam wird es uns gelingen, unsere Klimaschutz-Ziele zu erreichen.“
Das e5-Programm feiert dieses Jahr auch ein Jubiläum:
Mit St. Georgen im Lavanttal wurde bereits die 50. Kommune ins Programm aufgenommen, weitere 16 Anwärter scharren in den Startlöchern. Die Schwerpunkte des heurigen e5-Programms findet man im Energieeffizienz- bzw. Energiespar-Bereich. So existiert ein neues Impulsprogramm, wobei Energiesparmaßnahmen bei öffentlichen Gebäuden in e5-Gemeinden stärker gefördert werden, um sie dabei zu unterstützen, ihre Energieverbräuche zu reduzieren. Neu ist auch der Wettbewerb „Stromfresser gesucht“, bei welchem die e5-Kommunen aufgefordert werden, alte Stromfresser in kommunalen Gebäuden auszutauschen. Für die zehn ältesten Geräte wird über das e5-Programm ein Zuschuss von bis zu 50 Prozent für die Anschaffung eines Neugerätes gewährt.
Neu 2023 – Die grüne Lunge
„Neu ist 2023 auch eine Kooperation mit den Kärntner Gärtnern mit dem Projekt ,Die grüne Lunge‘, wobei Workshops in Volksschulen von e5-Kommunen gefördert werden. Die Kärntner Gärtner besuchen die teilnehmenden Schulen und bringen den Kindern die vielfältigen Wirkungsfelder von Pflanzen und ihre richtige Pflege näher. Bewusstseinsbildung setzt hier schon bei den Kleinsten an, denn damit kann gar nicht früh genug begonnen werden“, freut sich Schaar.
Beim Online-e5-Auftakt wurden die neuen Schwerpunkte den e5-Verantwortlichen in Gemeinden präsentiert. Außerdem begeisterte der internationale anerkannte Verkehrsforscher Hermann Knoflacher mit einem Impulsvortrag zum Thema „Verkehr ist ja nur ein Symptom für einen bedenklichen Zustand im System“.
Alle Informationen zum e5-Programm, zur „e5-Krone 2023“ etc.: www.e5-kaernten.at