„Seit fünf Jahren versucht das Land Kärnten – auch gemeinsam mit der ÖGK, der Ärzte- und Apothekerkammer – die Bevölkerung für die Notwendigkeit einer Grippeimpfung zu sensibilisieren. Das heißt: Kärnten hat Grippeimpfaktionen und Grippeimpfprogramme ins Leben gerufen, noch lange bevor die Grippeimpfung durch Corona zu einem heißen Thema geworden ist. Der Erfolg stellte sich ein, obgleich es nur langsam bergauf gegangen ist – jedenfalls liegt die Durchimpfungsrate in Kärnten mit rund zehn Prozent über dem Österreichschnitt“, teilte heute, Mittwoch, Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner im Rahmen einer Pressekonferenz mit, bei der sie den Fahrplan für die Grippeimpfprogramme des heurigen Jahres vorstellte.
Impfaktion in den Gesundheitsämtern auf der BH bzw. Magistrat
Zur Erklärung schickte sie voraus, dass jeweils im Jänner eines Jahres die benötigten Impfdosen geordert werden. „Kärnten hat das Kontingent jedes Jahr etwas angehoben. Allerdings wusste im Jänner noch niemand, dass uns im Feber die Corona-Pandemie heimsuchen wird. Dennoch ist es uns gemeinsam mit dem Bund gelungen, das Impfkontingent im Vergleich zum Vorjahr mehr als zu verdoppeln“, informierte Prettner. Konkret verfügt das „offizielle“ Kärnten (ohne Initiativen von Firmen, Betriebe oder auch Krankenanstalten) über rund 65.000 Impfdosen. Vorgestern wurden dem Land Kärnten weitere 3.000 zugesagt. „Verimpft“ werden die Dosen wie folgt: „Seit dem Jahr 2016 führt das Land Kärnten eine Grippeimpfaktion durch. So auch heuer: Diese startet am 19. Oktober. Durchgeführt wird sie in den Gesundheitsämtern auf den Bezirkshauptmannschaften bzw. Magistraten. Dazu kommt man auf die Gesundheitsämter (nach Voranmeldung bzw. Infos unter www.ktn.gv.at/impfen) und erhält dort die Impfung um einen Kostenbeitrag von 17 Euro. Der Impfstoff muss nicht vorab gekauft werden“, erklärte Prettner. Für diese Aktion stehen 13.000 Dosen zur Verfügung.
Parallel dazu führt die ÖGK mit Ärzte- und Apothekerkammer seit 1. Oktober eine Grippeimpfaktion durch: Auch diese kostet 17 Euro, der Impfstoff ist vorab in der Apotheke zu besorgen, damit geht man zum Arzt seines Vertrauens und lässt sich impfen. Für diese Aktion stehen mehr als 20.000 Dosen bereit.
Kostenlose Kinderimpfaktion
Als weitere Eckpfeiler kommen nunmehr die kostenlose Kinderimpfaktion, die Impfaktion der Alten- und Pflegeheimbewohner sowie die Impfaktion für die Lehrerschaft dazu. „Gemeinsam mit dem Bund stellen wir für Kinder Grippeimpfungen zur Verfügung. Das Land Kärnten bezahlt dafür 1/6 des Impfstoffes und übernimmt zu 100 Prozent die Impfhonorare der Ärzte. Die Kosten belaufen sich alleine für die Kinder-Aktion auf 355.000 Euro. Die Kinderimpfstoffe werden ab Mitte November zur Verfügung stehen“, teilte die Gesundheitsreferentin mit. „Für die Impfaktion in den Alten- und Pflegeheimen stehen in Kärnten 7.420 Dosen bereit. Geimpft wird vor Ort, also in den Heimen. Gesonderte Informationen erfolgen über die Heimträger“, so Prettner. Über das Bildungsministerium wiederum werden für Pädagogen 4.500 Dosen Impfstoff übermittelt. „Dabei werden Gutscheine nach Voranmeldung in den Schulen ausgegeben und mit diesen werden in den BHs und Magistraten Impftermine vergeben“, informierte Prettner. „Für all diese Impfaktionen werden vom Land Kärnten zusätzliche Ärzte eingestellt zur Unterstützung in den Bezirkshauptmannschaften und Magistraten.“
Kinder-Impfkonzept
„Besonders wichtig ist es, dass wir die Kinder kostenlos impfen können, denn sie sind – anders als es bei Corona ist – quasi die Motoren, also die Verbreiter, der Influenza“, erklärte Heimo Wallenko von der Landessanitätsdirektion. „Das Impfkonzept für die Kinder wird demnach wesentlich mithelfen, die Grippeverbreitung zu unterbinden bzw. einzudämpfen. Zudem ist es notwendig, die ältere und immungeschwächte Generation zu impfen: Denn diese wiederum ist die Hochrisikogruppe. Eine Erkrankung könnte bei dieser Gruppe zu Komplikationen führen und schwer verlaufen“, so Wallenko. Er empfiehlt auch ausdrücklich Schwangeren, sich impfen zu lassen – entweder über die Landesimpfaktion in den Gesundheitsämtern ab 19. Oktober oder über die Aktion der ÖGK im niedergelassenen Bereich. Wie die Gesundheitsreferentin geht auch Wallenko davon aus, dass das Impfstoff-Kontingent reichen dürfte, ein Nachschub werde zudem nicht ausgeschlossen. Zwischenzeitlich würden Experten zudem von einer abgeschwächten Grippewelle – aufgrund der Schutz- und Hygienemaßnahmen –ausgehen. „Dennoch bewegen sich alle Mutmaßungen derzeit auf sehr dünnem Eis. In welchem Prozentbereich das Plus tatsächlich sein wird, darüber würde sich momentan vortrefflich diskutieren lassen“, so Prettner und Wallenko.
Hinweis:
Zu den Impfterminen unbedingt Impfpass, E-Card, Gutscheine (wenn benötigt, z.B. Lehrer) und Mund-Nasen-Schutz mitbringen.