Plöckenstraße: Aktuelle Infos aus erster Hand

Plöckenpass -

Die Gerüchteküche brodelt, politisches Hick-Hack verwirrt, nach Meinung von NR Gabriel Obernosterer wollen einzelne Parteien auch jetzt noch politisches Kleingeld wechseln und verunsichern, dazu kommen seiner Meinung nach noch regionale Infos, die keine Grundlage haben und Behauptungen, dass niemand was weiß und die Unternehmer in der Region im Stich gelassen werden.


Das Gailtal Journal hat deshalb bei Nationalrat Gabriel Obernosterer nachgefragt, was jetzt wirklich los ist mit der Baustelle am Plöckenpass und mit Unterstützungen für die Unternehmen im Gailtal, die unter der Unbefahrbarkeit der Plöckenstraße leiden durch Umsatzeinbußen im Fremden- und Ausflugsverkehr und durch längere Wegstrecken bei Transporten nach Italien und zurück.

Herr Nationalrat, was ist letzter Stand der Infos?

Gabriel Obernosterer: Wir sind nach wie vor ständig in Kontakt – ich selbst auch – mit Rom, mit Friaul, auf Regierungsebene, auf Landesregierungsebene, auf Botschafter-Ebene, über das Außenamt und direkt. Wer etwas anderes behauptet, sagt nicht die Wahrheit. Wir bekommen bei jedem Telefonat, egal, wer von den Verantwortlichen mit wem in Italien spricht, die aktuellen Infos und – das Wichtigste – nach wie vor die Bestätigung, dass die Straße bis zum Winter hin befahrbar sein wird, wenn vielleicht auch nur einspurig.

Warum gibt’s dann diese Gerüchte, dass damit nix wird?

Gabriel Obernosterer: Die Menschen werden von politischen Fraktionen und ihren angeblichen Volksvertretern bewusst verunsichert, nur, um politisches Kleingeld zu wechseln. Das ist schlichtweg verantwortungslos. Denn die Unternehmer leiden unter der Straßensperre. Wer Umsatzeinbußen hat, wer in der Region ohnehin kämpfen muss, dem muss man nicht auch noch mit der Unwahrheit das Leben schwermachen! Und die Dauer-Suderer kennen wir eh – die helfen aber auch niemandem.

Was wird getan?

Gabriel Obernosterer: An der Straße wird gearbeitet. Und nur Italien kann die Straße richten, kein Kärnten kann das, kein Österreich kann das – wir können rechtlich nicht einfach runterfahren und auf unsere Kosten die Straße richten – das geht einfach nicht. Da kann sudern, wer will. Faktum ist, die geologische Situation ist nicht einfach. Man kann kein Provisorium errichten, wenn man nicht ausschließen kann, dass wieder etwas passiert. Also: Geologie abklären, Möglichkeiten sicherstellen, daher sind auch die Sprengungen kürzlich erfolgt. Und es wird weitergearbeitet, laut jüngstem Telefonat, sind alle Arbeiten im Plan. Und alle, die involviert sind, haben genau diesen Wissenstand – manche erzählen nur was anderes…

Die Umsatzeinbußen für die Unternehmer sind groß – was haben sie zu erwarten?

Gabriel Obernosterer: Auch hier wurde klar an die Betroffenen kommuniziert, der KWF hat eigene Sanierungsprogramme, auch für die kleinsten Betriebe. Ich weiß selber, wie das ist, wenn eine Straße gesperrt ist. Zwei Jahre lang haben wir nach der Unwetterkatastrophe im Lesachtal gekämpft, meine Familie, meine Kinder, die die Betriebe führen. Jeder Kaffee, jedes Stückl Torte, das wegfällt im Geschäft, wird kritisch. Der KWF hat eigene Programme, die in so einer Situation drüber helfen. Ja, man muss hingehen, ja, man muss Unterlagen liefern – aber das müssen die Unwetter-Geschädigten in Arriach oder in der Innerkrems auch, wenn sie finanzielle Hilfen brauchen. Steuergeld freihändig vergeben, geht halt nicht.

Welche Botschaft haben Sie in dieser Sache?

Gabriel Obernosterer: An alle, die verunsichern, falsche Informationen bewusst streuen: hörts auf damit. So eine Region wie unsere muss zusammenhalten und wir haben schon so viel geschafft, aber mit Suderei und mit falschen Behauptungen geht das nit. Ein Scheiteltunnel kann nur auf europäischer Ebene ausgehandelt und finanziert werden. Das ist ein Zukunftsprojekt, das Jahre für die Verhandlung und Genehmigung und dann Umsetzung braucht. Mit 10 bis 15 Jahren sind im europäischen Vergleich mindestens zu rechnen.  Und keiner von uns kann mit Geld und einer Schaufel auf die italienische Seite fahren, auf fremdes staatliches Gebiet. Nicht einmal ein Nachbar kann beim anderen hier in Hermagor in den Garten gehen und was umgraben!