Gailtal Journal: Seit vier Jahren folgt eine Krise der anderen. Macht es heutzutage überhaupt noch Spaß Politik zu machen?
Luca Burgstaller: „Wenn es das nicht täte, müsste man sofort damit aufhören. Es ist schon richtig, dass derzeit die Herausforderungen sehr vielfältig sind. Aber gerade das sollte einen umso mehr anspornen. Die Politik muss in solchen Zeiten Halt geben und sicherstellen, dass es den Menschen trotz der schwierigen Umstände gut geht. Das ist uns in Kärnten teilweise gut gelungen. Wir haben zum Beispiel auf dem Höhepunkt der Teuerungskrise bei vielen Förderungen die Einkommensgrenzen erhöht. Auf Bundesebene ist in dieser Hinsicht leider zu wenig passiert. Andere Länder sind deutlich besser durch die Krisen gekommen”.
Sehen Sie die Talsohle bereits erreicht?
„Das ist schwer zu beantworten. Aber mit den von vielen Experten auf allen Ebenen geforderten Sparkursen werden wir in naher Zukunft sicher keine großen Sprünge machen können. Es ist für mich aber auch klar, dass in Regionen wie unserer, wo ohnehin schon zu wenig investiert wird, nicht noch weiter gekürzt werden darf. Wir sollten uns aber trotzdem schon jetzt Gedanken über die zukünftige Entwicklung der Region machen. Wenn es wieder bergauf geht, müssen wir die ersten sein, die Konzepte vorlegen, in die es sich zu investieren lohnt”.
Woran denken Sie dabei?
„Wir sind seit Jahren von Abwanderung betroffen. Um diesen Trend zu stoppen, wird es nicht ausreichen, den Menschen intakte Natur und schöne Berge anzubieten. Wir müssen uns auch um geeignete Arbeitsplätze bemühen. Vor allem sollten wir den Ganzjahrestourismus fördern und innovative Firmen in unsere Region locken”.
Der Plöckenpass ist noch immer gesperrt, viele Straßen in unserer Region sind sanierungsbedürftig. Wie beurteilen Sie das?
„Am Beispiel Plöckenpass zeigt sich: Straßen verbinden Menschen und sind gerade in unserer Region eine wichtige Lebensader. Der Plöckenpass ist, wenn alles nach Plan läuft zum Glück bald wieder befahrbar. Aber auch bei den restlichen Straßen im Bezirk gibt es viel zu tun. Da müssen wir als Region an einem Strang ziehen, um uns mehr Gehör zu verschaffen”.