Von Georg Krutzler
Fronz, wie er genannt wird, ist trotz seiner 85 Lenze noch immer eine unverzichtbare Ikone im Skisprungsport. Bekannt war der Springertrainer für seine alternative, motivierende und unermüdliche Art, aber von nichts kommt auch bekanntlich nichts. Er war auch derjenige, der sich für die Frauen einsetzte, obwohl er anfangs noch belächelt wurde. Seine Arbeit mit Sohn & Trainer Franz jun. wurde durch Lisa Wiegele, Tanja Drage oder Katrin Stefaner mit Meistertiteln belohnt. Sonja Schoitsch und aktuell Hannah Wiegele schafften sogar den Sprung bis in die Weltspitze.
Vater des Skisprungwunders ausgezeichnet
Bei der „Nacht des Sports 2022“ wurde auch Franz Wiegele für seine gesamte Laufbahn als Sportler, Funktionär und Trainer ausgezeichnet. Sein Schüler Dr. Karl Schnabl bezeichnete Wiegele bei der Feier in seiner Laudatio als den „Vater des Skisprungwunders von Achomitz/Zahomc“. Überhaupt ist der Verein dafür bekannt, immer wieder neue Talente durch unermüdliche Funktionäre zu entdecken.
Wiegeles untrennbar mit dem Skidorf verbunden
Dabei ist die Familie Wiegele untrennbar mit dem Aufstieg des Kärntner Ski-Dorfes verbunden. Der Verein wurde als zweisprachiger Verein gegründet und ist es bis heute geblieben. Eine treibende Kraft hinter den großen Flügen war Gründungsvater Janko Wiegele, der 1988 völlig unerwartet verstorben ist. Bruder Martin übernahm mit Franz Wiegele die Hauptverantwortung. „Stark eingesetzt haben sich auch Janko Zwitter sen. als Gemeindepolitiker und Ignaz Wiegele für den Bau des Mehrzweckhauses (Sisa)“, so der Obmann. Franz Wiegele jun. übernahm die Trainerfunktion. Er ist auch Nordischer Referatsleiter beim Kärntner Landesskiverband. Im Haus des Sports in Wien wurde Wiegele vom ASKÖ-Bund als Nachwuchstrainer 2021 geehrt. Ausgezeichnet wurden Trainer, die sich in der Nachwuchsarbeit besonders engagieren. Martin Wiegele: „ Viele ehemalige Springer sind als Trainer sowie in organisatorische Tätigkeiten eingebunden. So der derzeit kanadische Trainer Janko Zwitter jun., Sepp Walluschnig (ÖSV-Damen Nachwuchstrainer), Norbert Mörtl (Betreuer des ÖSV-Damenteams) und der ehemalige FIS-Materialkontrolleur Sepp Gratzer“.
Vorbild bei Veranstaltungen
Achomitz ist aber auch ein Vorbild bei der Organisation von Veranstaltungen wie im Feber dieses Jahres bei der Austragung der Österr. Schülermeisterschaften in der Villacher Alpenarena. Angeführt von Obmann Martin Wiegele mit seinen weiteren Funktionären wie Philipp Millonig, Franz Wiegele jun., Peter Grießer, Tomaz Druml, Niko Zwitter, Dr. Ludwig Druml, den ehemaligen Weltklassespringern Hans Wallner, Hans Millonig und Olympiasieger Dr. Karl Schnabl, sowie den Sprungrichtern Thomas Kuglitsch, Franz Millonig und Werner Müller.
Wieder sehr stolz auf den Nachwuchs
„Motiviert durch die Weltcuperfolge vor allem von Daniel Tschofenig und auch Hannah Wiegele geht es auch im Nachwuchs wieder bergauf. Die aufwendige Suche nach Nachwuchs während der letzten Jahre sowie die gute Aufbauarbeit haben wieder neue Früchte getragen“, so der Obmann. Jüngster Erfolg ist die Team-Goldmedaille sowie der 5. Platz im Einzelspringen von Julijan Smid (19) bei der Junioren WM in Whistler (CAN). Sehr stolz sind die Funktionäre & Trainer aber auch auf die Geschwister Amy (12) und Mika Dögl (15), Lea Tschabuschnig (15), Emma Schinnerl (13) und Oskar Urbanz (12) mit einigen Klassensiegen beim Landescup. „Damit haben wir das Tief überwunden, denn es gab 2014 für den Verein eine Art Stopp. Die mediale negative Dokumentation von Thomas Morgenstern und Lukas Müller hatte viele Eltern verschreckt und es gab kaum noch Nachwuchs. Mit Schulschitagen und Einladungen an die Eltern haben wir die Jugend- und Talentearbeit aktiviert. Doch ist dies immer wieder notwendig und sollte der erste Kontakt mit dem Sport Skispringen schon im Volksschulalter erfolgen“, so Trainer Franz Wiegele jun., der 1994 seine Springer-Karriere beendete.