Reisach -
Josef (Sepp) Kaltenhofer aus Reisach feiert Anfang Mai nächsten Jahres seinen 70. Geburtstag und war bis vor kurzem noch als Trainer bei der U8 in Grafendorf im Einsatz. Trotz seiner geringen Körpergröße war er als Fußballer immer ein Kämpfer mit Vorbildfunktion und spielte über vierzig Jahre aktiv bei Vereinen mit.
Wenn man den Obergailtaler in seinem Stammlokal beim „Augstan“ zum Interview bittet, kommt sofort seine Bescheidenheit zum Ausdruck. „Ich habe mich nie in den Mittelpunkt gestellt und in meiner aktiven Zeit war ich zwar ein harter, aber immer ein fairer Gegner“, erklärt er. So hat er während seiner gesamten Spielzeit nur einmal eine Rote Karte bekommen. Angefangen hat Sepp Kaltenhofer seine Fußballerkarriere mit 18 Jahren, er spielte zuerst beim Obergailtaler Sportklub in Kötschach-Mauthen und war anfangs als Stürmer im Einsatz. Bei einem Freundschafts- und Abschiedsspiel in Weißbriach erlitt er eine Kniescheibenzertrümmerung und einen Bänderriss. Durch dieses „Malheur“ war er rund ein Jahr im Krankenstand und der Tischlergeselle konnte auch beruflich nicht arbeiten. Ab dem Jahr 1980 spielte er dann für den Kirchbacher Sportklub, lange Zeit in der „Kampfmannschaft“ und später für die Reserve. „Zwischendurch war ich auch zwei Jahre in Grafendorf“, denkt er zurück und die größten sportlichen Erfolge waren der dreimalige Aufstieg von der zweiten in die erste Klasse.
Leben für den Fußball
Bis zu seinem 60. Lebensjahr ging die aktive Zeit und zu seinen größten Begabungen zählte wohl immer die Kopfballstärke und die außergewöhnlich gute Kondition. Bei einer Körpergröße von 160 cm und 52 kg „Kampfgewicht“ sicherlich kein leichtes Unterfangen. Nicht so genau genommen hat es der Reisacher auch mit seinen Gewohnheiten. „In der Pause habe ich meistens eine Zigarette geraucht und ein Bier getrunken“, lacht Sepp, wie er in seinem Freundeskreis gerne genannt wird. Einmal hat ein neuer Trainer festgestellt, ob dies normal für einen Sportler sei und wurde ihm mitgeteilt, dass dies bei diesem Spieler kein Problem darstellt. Die sportliche Leistung passte bei Kaltenhofer immer und so konnte ihm niemand etwas „anhaben“. In den letzten neun Jahren trainierte der Reisacher die Nachwuchsmannschaft U8 von Grafendorf mit viel Engagement und hatte viel Spaß mit den jungen Spielern.
Genießt heute seine Pension
Privat bewohnt Josef Kaltenhofer das Haus in Reisach und langweilig wird ihm nie. „Vormittags gehe ich gerne zum Frühschoppen in mein Stammlokal zum Augstan und vertreibe mir die Zeit auch mit Fernsehschauen“, sagt er. Dinge, für die er vorher nie so viel Zeit hatte. Er arbeitete nämlich als Tischler bis zu seinem 65. Lebensjahr und ist stolz darauf, dass er erst so spät in die Pension gegangen ist. Der Vater einer Tochter mit Namen Sylvia (32), sie lebt im Burgenland, ist auch schon Großvater und gibt es Enkeltochter Nora (19 Monate). „Wir haben einen sehr guten Kontakt und telefonieren regelmäßig“, wird abschließend festgestellt. Bedanken möchte sich noch der Grafendorfer Sportklub für die lange Trainertätigkeit und natürlich auch der Kirchbacher Sportklub für sein jahrzehntelanges Wirken. Es tut gut, dass es solche außergewöhnlichen Sportler mit „Herz“ gibt, wobei immer die Fairness im Vordergrund gestanden ist.
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