Gailtal -
Seit seiner Kindheit üben Eislaufen und der Eishockey-Sport auf Bernd Zimek eine besondere Faszination aus. Heute trainiert der gebürtige Untervellacher und zweifache Familienvater junge Talente beim Eishockeyverein Bulls Weiz /Junior Bulls. Die Liebe zu diesem Sport teilen auch die beiden Söhne Jonas und Felix.
Bereits als Junge schlüpfte Bernd Zimek in die Eislaufschuhe und drehte am Pressegger See seine ersten Runden auf den Kufen. „Rot-schwarz waren sie und haben fürchterlich gedrückt“, erinnert sich der 50-Jährige an seine ersten Schlittschuhe, die, so vermutet er, „wahrscheinlich unter dem Christbaum gelegen sind.“
Auf ins Steirerland
Mit 18, 19 Jahren spielte der Gailtaler bei Hermagor in der Eishockey-Unterliga. „Ahnung von dem Sport hatte ich damals nicht wirklich. Ich machte auf dem Eis einfach irgendwas“, gibt er mit schelmischem Lächeln zu. Den Abschluss an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Klagenfurt im Fachbereich Nachrichtentechnik in der Tasche, ließ Zimek 1990 das Gailtal hinter sich. Im schweizerischen Dättwill im Kanton Aargau, rund 650 Kilometer von der Heimat entfernt, verdiente er als Hardware Development Engineer seine ersten Brötchen. Der rasante Sport auf den Kufen ließ ihn auch in dieser Zeit nicht los. Vier Jahre später sollte es den Gailtaler in das grüne Herz Österreichs, in die Steiermark verschlagen. Das Thema Eishockey wurde vorerst ein paar Jahre auf Eis gelegt.
Familienglück und Karrieresprung
Beruflich lenkte Zimek 1994 seinen Weg dort in neue Bahnen. Er inskribierte an der Technischen Universität in Graz für den Studienzweig Telematik. Nach Studienabschluss nahm er seinen Job bei Infineon Technologies Graz auf, wo er heute als Analog Design Engineer das steirische Infineon-Team verstärkt. Die Stadt Graz ist sein Lebensmittelpunkt. Mit seiner Frau Bettina, einer gebürtigen Gailtalerin aus Kirchbach, und den beiden Söhnen Jonas (14) und Felix (13), haben sich die Zimeks etwas außerhalb des Zentrums, im Grünen, in einem Einfamilienhaus mit hübschem Garten ihr gemütliches Zuhause geschaffen. Durch einen Firmenkollegen bei Infineon tauchte bei dem Wahlsteirer das Interesse für Eishockey wieder auf. Zimek spielte anfangs bei den Black Caps in der größten Eishockey Liga Europas, der NHL Graz (der Nationalen Hobby Liga Graz) mit. Nach einer Verletzungspause und einem zwischenzeitlichen Firmenwechsel zum niederländischen Halbleiterhersteller NXP, kam er zu den Rubberducks. Bei dieser Mannschaft ist er bis heute, steht als Verteidiger auf dem Eis und hilft gelegentlich als Trainer aus.
Wieder heiß auf Eis
Zimek verbrachte ab da wieder mehr Zeit am Eis. In den Wintermonaten verließ er zwei bis drei Mal in der Woche, ausgerüstet mit seiner Sporttasche mit den Eishockey-Klamotten, das Haus. „Irgendwann haben mich meine Kinder gefragt: Papa, wohin gehst du eigentlich? Wir wollen mit!“ Jonas war damals vier, Felix drei Jahre. Bei den Grazer Junior 99ers nahmen die Kids das Eishockey-Training auf. Später wechselte das Trio zum ATSE Graz. Der Verein ging in Konkurs. So kamen Bernd und seine Sprösslinge zum EC Bulls Weiz. Zimek, der seit 2011 die B-Trainerlizenz des ÖEHV bereits in der Tasche hatte, begann bei den Bulls als Trainer der Junior Bulls Weiz, bei der Kids bis zur U17 trainieren können. Mit der U8 fing Zimek an. Zu der Zeit lief bei den Bulls vieles noch etwas holprig. 2015 kam mit dem neuen sportlichen Leiter und Trainer Jozef Hosmaj aus der Slowakei frischer Wind und wieder Schwung in den Verein. Zuerst gab es bloß hie und da einen Überraschungserfolg. Nach und nach stellten sich konstante Leistungen und Siege ein. Der dritte Platz in der österreichischen Bundesliga mit Sohn Felix in der U11 war der bisher größte Erfolg. „Gegen den späteren österreichischen Meister, die Black Wings Linz, haben wir damals nur knapp durch Penaltyschießen im Semifinale verloren“, erinnert sich Bernd. Die Bulls holten sich letztes Jahr den steirischen Meistertitel in der U13. Und vor kurzem haben die Junior Bulls in der steirischen Meisterschaft im letzten Spiel der Saison ihren Gegner, die Graz 99ers, mit 4:7 vom Eis gefegt und dürfen sich steirischer U14-Meister nennen. Drei Mal pro Woche Training, in der Spielsaison jedes Wochenende unterwegs – der Trainerjob ist zeitaufwendig. „Ich sehe, dass die Kinder Spaß und Freude am Sport und an der Bewegung haben, dass in der Mannschaft was weitergeht und dass in unseren Teams ein starkes Gemeinschaftsgefühl herrscht. Das ist der schönste Lohn für unsere Arbeit“, sagt Zimek, der Teil des 12-köpfigen Betreuerteams der Junior Bulls ist und aktuell die Kader U14/U17 trainiert – somit auch seine beiden Sprösslinge.
Lebenselixier Sport
Energie tankt der Gailtaler gerne beim Surfen. Wenn es sich mit den Familienplänen vereinbaren lässt, nimmt Zimek Brett und Segel in den Urlaub mit und gleitet auf den Wellen dahin – mit Vorliebe im Mittelmeer. Ansonsten tritt er, so oft es die Zeit zulässt, in die Pedale seines Rennrades oder Mountainbikes. Die Strecke Graz – Hermagor hat er auf diesem Wege schon zwei Mal zurückgelegt. Besuche im Gailtal gehören für die Zimeks zur Familientradition. Auch Gattin Bettina genießt es, dann Zeit mit ihren Lieben zu verbringen. Dass der gesamte Familienclan im Sommer gerne mal im Pressegger See abtaucht und sich im Winter auf dessen Glatteis ein heißes Familien-Eishockey-Match liefert, versteht sich von selbst.
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