Durchs Berginnere auf den Gipfel: 

Einzigartiges Kletter-Feeling im Cellonstollen

Nassfeld/Lesachtal/Weissensee -

Schwindelerregend schöne Klettersteige müssen nicht immer ausgesetzt sein. Wer zur Abwechslung tief in den Berg eintauchen will, findet am Plöckenpass den einzigen unterirdisch angelegten und historisch-rekonstruierten Klettersteig Österreichs. Der Cellonstollen ist aber nur eines von vielen Kletter-Abenteuern, die in der Region Nassfeld-Pressegger See warten.

Cellonstollen

Wer sich am helllichten Tag mit der Stirnlampe ausgerüstet auf den Weg zum Kletter­steig macht, hat etwas Besonderes vor. Doch dieses Bild ist rund um das Bergsteiger­dorf Mauthen keine Seltenheit. Einsteiger und Profis zieht es hier in den Cellon­stollen, der selbst erfahrenen Alpinisten unvergessliche Momente schenkt. Denn dieser Klettersteig verläuft im Berginneren und bietet gleichzeitig eine interessante Reise in die Vergangenheit. Gebaut wurde der abwechslungsreiche Aufstieg zur Cellon­schulter, die einst heiß umkämpft war, von österreichischen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Als sicherer Nachschubweg, der nicht einzusehen war. Heute führt die Route über den gleichen steilen Felsuntergrund. Vorbei an 14 Felsfenstern, die Licht und Luft in den Stollen leiten. Der Steig ist fast durchgehend durch ein Draht­­seil gesichert und auch für Einsteiger sowie Familien geeignet. Geübtere nutzen gerne die Kombination mit dem Steinerweg, einer interessanten Route, auf der man viele Spuren der Kämpfe aus dem ersten Weltkrieg findet, darunter etliche Stellungen.

Cellonstollen: Einstieg auf 1.580 m 

Vom Plöckenpass aus ist der Cellonstollen in rund 25 Gehminuten erreichbar. Der Einstieg liegt auf 1.580 m Seehöhe. Von hier gelangt man über den Stollen und nach einer kurzen Kletterpassage schließlich zum Steig, der auf den Gipfel führt. Gesamtzeit: 2,5 bis 3 Stunden. Begehbar: Von Juni bis Oktober.

          (c) Alpincenter Carly Lamprecht

Der Cellonstollen ist aber nur eines von vielen Highlights in der Karnischen Kletter­welt. Einsteiger und versierte Bergfexe finden hier Routen in den Schwierigkeits­graden A bis D/E. Für alle, die sich mit der ganzen Familie auf den Weg machen, bieten sich zahlreiche leichtere Routen am Nassfeld an. Der Klettersteig über den Winkelturm Ostgrat beispielsweise ist eine recht gemütliche und auch für Anfänger geeignete Klettersteigtour, die mit dem Abstieg über die Contin-Scharte eine landschaftlich schöne Rundtour ergibt. Eine größere Herausforderung für Schwindelfreiheit und den Gleichgewichtssinn stellt der Däumling in unmittelbarer Nähe der Bergstation Gartnerkofel dar. Dieser kurze, aber intensive Aktion-Klettersteig startet mit einem Drahtseilakt, führt über einen mit Türmen bestückten Felsgrat, über vier Seilbrücken – darunter eine sehr lange Nepalbrücke – und kann als perfektes Finish mit einem Aufstieg auf den Gipfel des Gartnerkofels ausklingen.

Nassfeld Kärnten                                                                                                                                   (c)nassfeld.at