Aufgewachsen ist er im Elternhaus mit seinen Brüdern Hannes und Martin in der heutigen knapp 640-Seelen-Gemeinde Feistritz im östlichen Gailtal. Die Volksschule besuchte der sportliche Junge in Achomitz. Direktor Lukas Wiegele war es auch, welcher gemeinsam mit Janko Zwitter in der 1. Klasse die Neigungsgruppe Sprunglauf gründete. Bis zum Ende seiner sportlichen Karriere sprang Thomas Kuglitsch beim SV Achomitz – ŠD Zahomc. Hier formte sich auch der Zukunftsgedanke, die Internatsschule für Skisportler in Stams (Tirol) zu besuchen und die Matura zu machen. Durch seine sportlichen Leistungen war er zur damaligen Zeit Mitglied im C und B Kader des ÖSV. Kuglitsch schaffte es bei der Junioren-WM mit der österreichischen Mannschaft im März 1993 in Polen (Harrachov) auf den 2. Stockerlplatz.
Fundament Wissen
Als seine sportliche Karriere endete, entschied sich der Skispringer für das Studium der angewandten Informatik mit Schwerpunkt Computerlinguistik (Spracherkennung und Sprachausgabe am Computer) auf der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Durch seine berufliche Tätigkeit beim Bundesheer, konnte er sich die Ausbildung durch ein Selbsterhalter-Stipendium finanzieren. Zur gleichen Zeit traf er seine heutige Ehefrau Beatrice, er zog weiter westlich ins Gailtal und begann bei der damaligen SEZ AG, der heutigen Lam Research AG in Villach zu arbeiten.
Sprungrichter
Als der SV Achomitz – ŠD Zahomc im Jahre 2008 an den IT-Techniker herantrat, wieder im Verein mitzuwirken, war dies die Grundsteinlegung für den Kampfrichterkurs des ÖSV im März 2011. Dieser Kurs umfasste die Alpinen Sportarten, die Nordische Kombination, den Langlauf sowie das Skispringen. Diese Qualifikation abgeschlossen und über den SV Achomitz – ŠD Zahomc im Österreichischen Skiverband als Mitglied tätig, befähigte zum Sprungrichterkurs. Seit Oktober 2012 war es Kuglitsch nun möglich, die nationalen Sprünge im Landescup, Austria Cup bzw. den österreichischen Meisterschaften zu bewerten. Zwei Jahre später ist durch das freigewordene Kontingent im Bundesland Kärnten dann die Position des FIS-Sprungrichters möglich gewesen. Eine weitere Ausbildung von drei Jahren war die Folge.
Ein Sprungrichter von fünf
Das Augenmerk bei jedem Sprung liegt auf drei Bereichen: Dem Flug, die Landung und die Ausfahrt. Die Benotung des Sprunges ergibt sich durch den Abzug von Fehlerpunkten in jedem dieser Teilbereichen. Im Schnitt ist der Sprungrichter international zwischen drei und vier Mal jährlich im Einsatz, Sommer wie Winter. Seine Familie kann er in Ausnahmefällen (wie zB in Oberstdorf) mitnehmen, insofern es mit den örtlichen Gegebenheiten passt.
Work-Life-Balance
„Durch die vielen Reisen ist das Privatleben genauer zu timen und mit den Bedürfnissen meiner Familie abzustimmen. Da meine Frau als Gemeinderätin auch des Öfteren unterwegs ist, sind wir es gewöhnt, unsere Einsätze genau zu planen. Unsere Kinder sind mittlerweile sehr flexibel und unterstützen uns in unseren Nebenaktivitäten. Dennoch kommt die Familienzeit nicht zu kurz und wir können abseits des Skisports und der Politik Urlaube und Zeit miteinander verbringen“, so Kuglitsch abschließend im Gespräch.