Vielseitigkeitsreiten ist die Königsdisziplin, bestehend aus Dressur, Geländeritt und Springreiten. „Der Druck und die Erwartungen waren groß, zumal Adonis mit Marina keine Unbekannte in der Vielseitigkeit ist. Zwischen Sieg und Niederlage passt meist kein Blatt Papier und beim „EUCH“ steht ein Zuchthengst besonders im Rampenlicht. Die Vorbereitungen waren gut, die Nerven hielten, die Leistung punktgenau“, so der St. Stefaner Pferdezüchter Hans Plesin mit einem großen Dankeschön an sein perfektes Team. Seit 2002 setzt sich der Untergailtaler für die Haflinger in Kärnten mit viel Freude und Engagement ein und arbeitet im Haflinger-Zuchtausschuss mit.
Ein Abwurf kostete Gold
Es wäre beinahe Gold geworden, doch beim Springreiten gab es einen Abwurf und somit ging der Sieg an die Oberösterreicherin Nadja. Trotzdem Freudentränen über diesen Erfolg, sowohl bei der Reiterin als auch beim Züchter. Der Bewerb kam im salzburgerischen Waidach/Piesendorf zur Austragung.
Mit viel Gefühl ausgebildet
Adonis wurde von der Familie Plesin, vom Fohlen (2010) bis zum erwachsenen Hengst behutsam, mit viel Gefühl ausgebildet. Plesin: „Ich erkannte sofort die Qualität des außergewöhnlichen Hengstfohlens“. 2013 wurde Adonis Körungsreservesieger und zwei Jahre später Weltreservesieger der Deckhengste jung. Seit 2015 ist Adonis auch als Sportpferd mit großartigen Erfolgen von der damaligen Reiterin Katharina Weitensfelder im Einsatz. Bronzemedaille in der Vielseitigkeit Jungpferde beim Europachampionat in Mailand und Sieg in der Vielseitigkeit Alpe Adria Cup Klasse sowie 2016 der Landesmeister und 2017 ebenso und zwar im Springen.
Trainerin und Reiterin
Seit vier Jahren reitet Marina Kalt den Haflinger. Für den Hengst keine Unbekannte, denn die Gitschtalerin brachte Adonis bereits dreijährig das Springen bei und war von Beginn an die Dressurtrainerin. Seit vielen Jahren ist Marina selbst eine begnadete Dressurreiterin. Plesin sieht in Marina eine Tüftlerin, die alleine 2018 acht Vielseitigkeits-Starts hatte und davon zweimal gewonnen hat. Als Krönung konnte das bestens eingespielte Team den „Österr. Bundesmeister“ stellen und mit der Kärntner Mannschaft auch erstmals in der Geschichte den Mannschaftsbundesmeister. 2019 gab es in Maria Rain den Landesmeistertitel.
Ein unbeschreiblich rittiger Hengst
„Adonis ist für mich ein unbeschreiblich rittiger Hengst mit außergewöhnlicher Arbeitseinstellung. Er bringt alles mit, was man sich von einem modernen Sportpferd nur wünscht. Er ist mir durch sein Wesen und seinen Ehrgeiz ein echter Freund und Sportpartner geworden“, so Reitlehrerin Marina Kalt die seit 2013 in Möderndorf selbst einen Reiterhof und zwar mit dem Namen Wulfenia mit rund 20 Pferden betreibt.
Gailtal Journal: Waren Pferde schon ein Kindheitstraum?
Kalt: „Ja, ich glaube es wurde mir bereits in die Wiege gelegt, obwohl meine Eltern nie was mit Pferden zu tun hatten. Beim Reiterhof Golz im Gitschtal war ich stets anzutreffen und hatte acht Jahre auch ein Ausbildungspferd. Mit 21 Jahren habe ich dann mein erstes Pferd gekauft“.
Haben Sie auch ein Vorbild?
„Michael Jung (39), der Deutsche trägt die Auszeichnung „Reitmeister“. Von 2012 bis 2014 war der Horber als erster Vielseitigkeitsreiter gleichzeitig Olympiasieger, Welt- und Europameister in der Einzelwertung, ein Jahr später wurde Jung erneut Olympiasieger“.
… und ähnliche Ziele wie Jung?
„Nur ein Erfolg davon wäre schon eine Krönung. Neben Adonis nehme ich auch mit meinem Pony „Picasso“ (8 Jahre) seit dem Vorjahr an Springturnieren teil und heuer beim Sommercup.”