Der Klimawandel und seine Folgen

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Hermagor -

Der Klimawandel ist zunehmend in aller Munde. Aber was bedeutet das ganz konkret für das Gailtal?

Vortragender Mag. Gerhard Hohenwarter ZAMG mit Geopark-Chefin DI Gerlinde Krawanja-Ortner, BORG-Direktor Mag. Dr. Andreas Schuller sowie den Pädagoginnen Mag. Ann-Kristin Huber BORG und Mag. Sabrina Obersteiner HLW

Auf Einladung des Geoparks Karnische Region und der Klima und Energiemodellregion “Karnische Energie” fand kürzlich in Zusammenarbeit mit dem BORG Hermagor ein top-aktueller Experten-Vortrag des bekannten Villacher Meteorologen Gerhard Hohenwarter in der vollbesetzten Aula des Bundes-Schulzentrums Hermagor statt. Der erfahrene ZAMG-Mitarbeiter präsentierte dabei einen nüchternen Blick in die Zukunft, zeigte aber auch die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus sowie auf die Land- und Forstwirtschaft im Gailtal auf.

Zahlen und Fakten

Als Einleitung zu den Vortrags-Inhalten appellierte Hohenwarter, vorab unbedingt die beiden Begriffe Klima und Wetter auseinander zu halten. “Klima-Entwicklungen sind stets Langzeit-Beobachtungen über mehrere Jahrzehnte. Erst nach 20 bis 30 Jahren kann man aus den laufenden Aufzeichnungen und Mess-Daten effektive Trends ablesen. Das aktuelle Wetter ist immer nur eine Momentaufnahme. Dabei kommt es verstärkt zu Wetter-Kapriolen, die gar nicht zum aktuellen Klima-Trend passen. Also beispielsweise starke Regengüsse, Gewitter und Stürme im Sommer und Herbst, genauso wie Regen im Winter, aber auch außerordentlich starke Schneefälle. All das ist der Tatsache geschuldet, dass sich das Klima langfristig stark erwärmt. Und warme Luft kann eben viel Feuchtigkeit aufnehmen, aber natürlich auch wieder in verschiedener Form abgeben.”

Meteorologische Aufzeichnungen beispielsweise am Dobratsch zeigen ganz klar, dass dort die durchschnittliche Jahrestemperatur seit den 1980er-Jahren bereits um zwei Grad zugenommen hat. Der Pasterzen-Gletscher zeigt ganz klar den erschreckenden Gletscherschwund. In den letzten 170 Jahren hat der dortige Eis-Panzer etwa 350 m an Höhe bzw. Mächtigkeit verloren. In wenigen Jahren wird nur mehr der ausgeaperte Felsen-Untergrund zu sehen sein.

“Das alles ist bedenklich. Es ist verdammt spät, aber noch nicht zu spät, um endlich darauf zu reagieren”, mahnt der Experte.

Was ist zu tun?

Es gibt keine Alternative zum schnellstmöglichen Ausstieg aus dem fossilen Alltag! Nur wenn wir ab sofort keine Zunahme der Treibhausgasse mehr zulassen, dürfte der aktuelle Temperatur-Level von beispielsweise ca. 8,7 Grad Durchschnitts-Temperatur in Villach nur mehr um max. 1 Grad weiter steigen. Schaffen wir es aber nicht, landen wir gegen Ende des Jahrhunderts bei einer Temperatur-Erhöhung von beinahe unvorstellbaren plus 7 Grad! Das würde bei uns 17 Hitzetage pro Sommer mehr, sowie eine Verlängerung der Vegetationsperiode um 60 Tage bedeuten! Folgen für die Landwirtschaft: unvorstellbar bei fehlenden Niederschlägen!”

 

 

 

 

 

Resümee: „Jede und jeder von uns kann dagegen was tun. Zum Beispiel konsequent mehr Radfahren oder zu Fuß gehen, Reduktion und Vermeidung von unnotwendigen Autofahrten, mehr öffentliche Verkehrsmittel benutzen, Viel-Fliegerei und häufige Kreuzfahrten ersatzlos streichen, aber auch den Fleisch-Konsum stark reduzieren.“