Es ist so schön, ein Musikant zu sein

Hermagor -

Dies trifft auf Ludwig Flaschberger zu, der seit 1963 musiziert und im August seinen 85. Geburtstag feiert. Damit ist der gebürtige Neudorfer mit Rudolf Kanzian (85) der älteste noch aktive Musiker im Bezirk Hermagor.

Bei der TK Egg fühlt er sich „pudelwohl“

Von Georg Krutzler

Kanzian wurde bereits im Vorjahr für seine unglaubliche 70 Jahre aktive Mitgliedschaft beim Musikverein Reißkofel-Reisach geehrt und bekam eine Ehrenurkunde überreicht. Für „Lutz“ (sein Spitzname) gab es diese Ehrung, ebenfalls für sehr lange Mitgliedschaft, heuer am 2. Juli anlässlich des Bezirksmusikertreffens in Weißbriach. Stefan Süssenbacher (Landesobmann des Kärntner Blasmusikverbandes): „Mit großem Stolz blickt der Kärntner Blasmusikverband auf Mitglieder wie Rudi Kanzian oder nun Ludwig Flaschberger, die ihr Leben der Blasmusik gewidmet haben. Solche Mitglieder gelten als Vorbilder für viele von uns und sind ein wichtiger Teil der großen Blasmusikgemeinschaft“. „Die Feier mit seiner Kapelle findet im Rahmen eines Dämmerschoppens am 22. Juli auf der Veranstaltungsstätte in Egg statt“, so Obmann Manfred Mörtl von der Trachtenkapelle Egg.

Musik ist sein Lebenselixier

Für den leidenschaftlichen Musiker ist das Probelokal quasi seine zweite Heimat. Flaschberger: „Es hat mir als damals 15-jähriger angehender Tischlerlehrling das Musizieren zunächst mit der Klarinette von Anfang an sehr gut gefallen. Zu den Proben wurde mit dem Fahrrad gefahren und zu Hause wurde extra noch fleißig geübt“. Der pensionierte Eisenbahner spielte dann während seines Präsenzdienstes bei der Militärmusik. Als dann seine berufliche Laufbahn bei der ÖBB begann, spielte „Lutz“ von 1977 bis 1988 bei der Eisenbahner Trachtenkapelle Arnoldstein.

Umstieg auf Saxophon


Weitere Stationen waren 12 Jahre bei der Stadtkapelle Hermagor sowie fünf Jahre beim Musikverein Almrausch Mitschig, ehe der heute in Kühwegboden lebende Pensionist 2012 wieder zu seiner Heimatkapelle nach Egg zurückkehrte.
„Bei der Stadtkapelle bin ich durch den Ausfall einer Musikerin auf das Saxophon umgestiegen“, so Flaschberger. Durch seine ausgeprägte Zielstrebigkeit und seine Musik-Begeisterung besuchte Flaschberger vor 15 Jahren noch drei Jahre lang zur Perfektionierung seines Könnens die Musikschule Hermagor. „Eigentlich wollte ich zu meinem „Achtziger“ schon aufhören, doch meine Musikkollegen und vor allem die JungmusikerInnen (was mich sehr berührt hat), haben mich überredet, noch ein paar Jahre weiter zu machen. Nun sind es wieder fünf Jahre mehr geworden und ich fühle mich dort bis zum heutigen Tag „pudelwohl“, so Flaschberger, der sofern es die Gesundheit erlaubt, noch weiter die TK Egg verstärken will.

„Lutz“ kann trotz seiner bald 85 Lenze nicht ohne Arbeit sein

Wer rastet, der rostet

Noch überaus aktiv ist der gelernte Tischler vor allem bei seinem Sohn in Neudorf. „Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht mein Vater zu mir kommt und sämtliche Pflegearbeiten, Holzvorräte sichert oder im Winter den Weg und Hof mit der Schneefräse räumt. Sein Lieblingsplatz ist aber die Tischlerwerkstätte, wo er immer eine Arbeit findet“, so sein Sohn Richard. Stolz ist der „Opa“ vor allem auf sein Enkelkind Christoph, der ebenfalls ein leidenschaftlicher Musiker ist und sogar bei einer Band spielt. Verheiratet ist Flaschberger seit 1964 mit seiner Margarethe, die er seit Jahren mit viel Liebe und Geduld pflegt. Sohn Richard (58) ist ebenfalls ÖBB-Bediensteter und hat mit seiner Gattin Angelika drei Kinder – Christoph (28), Sebastian (23) und Madlen (19).