Gailtaler Holzbau-Pionier verstorben:

Holzbaumeister KR Ernst Buchacher ist am 8. November 2022 im 90. Lebensjahr verstorben

Hermagor -

Ein Vordenker für unsere Region ist nicht mehr. Der bekannte Gailtaler Holzbaumeister Kommerzialrat Ernst Buchacher ist am 8. November 2022 im 90. Lebensjahr verstorben.


Strahlende Augen und ein stets positives, erfrischend klares Denken waren in seiner Schaffensperiode ein unverkennbares Markenzeichen. Buchacher hat als Holzbau-Pionier insbesondere das Kärntner Baugeschehen mit neuen, innovativen Ideen und kühnen Projekten nachhaltig geprägt.

Es war die in die Wiege gelegte Begeisterung zum Baustoff Holz, die den jungen Zimmermeister, Sternzeichen Steinbock, bereits anno 1956 – mit 23 Jahren – zum Start in die Selbständigkeit bewegt hat. Sein ausgeprägtes Streben nach innovativen Holz-Strukturen konnte er vorerst neben üblichen Dachstuhl-Arbeiten bevorzugt mit dem Herstellen von gebogenen Treppen ausleben und perfektionieren, bevor er die nächsten Schritte wagte: Verleimte und gebogene Bauteile für grosse Dächer – ein Traum wurde wahr!

Durchbruch vom Holzleimbau in unserer Region

Investitionen in Produktionshallen und maschinelle Anlagen, in Verbindung mit unternehmerischem Spürsinn und steigender positiver Erfahrung trugen in den Folgejahren dazu bei, dem Holzleimbau auch in unserer Region zum Durchbruch zu verhelfen. Dachträger aller Formen und Dimensionen aus Hermagor fanden ihren Weg bald auch in’s benachbarte Ausland, hauptsächlich in die Regionen Südtirol und Friaul, die damals noch als „Leimholz-Entwicklungsgebiete“ galten.

Das „Sonnentor“ am Gailtal Zubringer

Hand in Hand mit den Dimensionen und Längen der Bauteile aus Holz stiegen auch die Anforderungen an die Transport-Möglichkeiten. Um letztendlich auch auf diesem Gebiet eine nachhaltige Verbesserung zu erreichen, setzte sich Buchacher schon in frühen Jahren gemeinsam mit anderen Gailtaler Unternehmern überaus engagiert dafür ein, endlich eine zeitgemässe Anbindung an die Autobahn zu bewirken. Mit der Eröffnung des Gailtalzubringers Ende Oktober 1999 ging schliesslich auch dieser langjährige Wunsch in Erfüllung. Das aus Lärchen-Leimholz gefertigte „Sonnentor“ signalisiert jedem Autofahrer die Besonderheit der Dreiländerecke, wo sich Germanen, Slawen und Romanen im friedlichen Miteinander „zu Hause“ fühlen. 

Abschiednahme

Die Begräbnisfeierlichkeiten finden am Freitag, 11. November um 14 Uhr in Watschig statt. Aufbahrung: Donnerstag, 10. November 2022  ab 16 Uhr in der Aufbahrungshalle Hermagor. Abendgebet um 19 Uhr.

Aufrichtige Anteilnahme entbietet das gesamte Team vom Gailtal Journal!