Meist sind Arztbesuche mit einer Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Auto und langen Wartezeiten in Praxis oder Krankenhaus verbunden. Dies bedeutet für bewegungseingeschränkte oder schwer erkrankte Personen meist mit hohem psychischen und physischen Aufwand. Bei einer Arztkonsultation via Telemedizin muss man hingegen nicht einmal das heimische Sofa verlassen. Eine App, eine gute Internetverbindung und ein Endgerät mit Videofunktion reichen heute aus, um mit einem Mediziner zu sprechen.
Gesundheitsapps
Nach Download einer Gesundheitsapp wie die des schwedischen Start-ups Kry muss man lediglich ein Kundenkonto erstellen und beim Wunsch eines Arzttermins die eigenen Krankheitssymptome angeben. Die Daten werden dabei vertraulich behandelt und dienen dem Arzt zur Vorbereitung auf die Sprechstunde. Meist ist ein Termin in wenigen Minuten verfügbar und es wird eine Videoverbindung mit einem in Deutschland praktizierenden Arzt aufgebaut. Dieser kann meist anhand der angegebenen Symptome, dem Arzt-Patienten-Gespräch und dem optischen Eindruck des Patienten eine gesicherte Diagnose stellen.
Ist sich der Arzt sicher und eine physische Folgeuntersuchung nicht notwendig, können Onlinekrankmeldung und Onlinerezept ausgestellt und an den Patienten übermittelt werden. Die Dokumente sind offiziell und rechtskräftig. Die Bedenken, es könne vermehrt zu Medikamentenmissbrauch und Krankschreibungen kommen, sind schon lange ausgeräumt.
Rezept und Krankschreibung Online
Die Möglichkeit, Rezepte und Krankschreibungen auch online erhalten zu können, entlastet das Gesundheitssystem sehr. Vor der Pandemie waren die Wartezimmer Deutschlands Arztpraxen meist sehr voll und dicht gedrängt und es kam durchaus vor, dass man mehrere Stunden auf eine Arztkonsultation warten musste. Auch Patienten, die sich ihrer Erkrankung bewusst sind und nur „kurz zum Arzt gehen“ wollten, um ein Rezept für ein bestimmtes Medikament zu erhalten, mussten mit langen Wartezeiten rechnen. Diese Wartezeiten sind in der Telemedizin deutlich geringer. So kann es durchaus sein, dass man schon eine halbe Stunde nach der Entscheidung, einen Arzt zu konsultieren, mit einem Rezept in der örtlichen Apotheke steht. Alternativ kann man das Rezept auch bei einer Onlineapotheke einreichen.
Zwar zeigen sich noch einige Bundesbürger über die Fernbehandlung skeptisch, doch öffnet diese neue Möglichkeiten in der Medizin und entlastet gleichzeitig das Gesundheitssystem. Da eine virtuelle Sprechstunde eine Traditionelle bei vielen Krankheitsbildern gleichwertig ersetzen kann und auch Rezepte und Krankschreibungen online zu erhalten sind, ist davon auszugehen, dass immer mehr Menschen in Deutschland auf diese neue Form der Arztkonsultation setzen werden.