Bidirektionales Laden & Carsharing: Erster Testbetrieb im Bezirk Hermagor geplant!

Bezirk Hermagor -

Im Rahmen des Projekts „FReD im Dorf – das Nachbarschaftsauto“ soll die Verbindung von Carsharing und moderner E-Mobilität erprobt werden. Dabei steht insbesondere die Technologie des bidirektionalen Ladens im Fokus, die es ermöglicht, die Batterie eines E-Autos als mobilen Stromspeicher zu nutzen. Ab Februar 2026 ist der erste Testlauf des Nachbarschaftsautos geplant, um das Konzept praktisch umzusetzen und die Vorteile für die Region zu prüfen.

DI Matthias Zawichowski, DI.in Anna Aytan, Dr.in Katharina Kubelka, Johannes Lenzhofer, Nina Fábián, MEd, Mag. Josef Zoppoth, Ronny Rull, Markus Brandstätter, Ing. Franz-Gerhard Patterer, Johann Windbichler, DI Leopold Astner, Georg Oberkofler.

Mobilität trifft Energie

Die Idee, nicht nur Mobilität zu teilen, sondern auch Energie gemeinschaftlich zu nutzen, ist durch Energiegemeinschaften bereits bekannt. Mit der neuen Technologie des bidirektionalen Ladens möchte man die Autobatterie als mobilen Speicher einsetzen und sie gemeinsam mit der PV-Anlage in das regionale Energiemanagement einbinden – in Kombination mit dem Nachbarschaftsauto soll dieses Vorhaben erstmals erprobt werden, erklärt Projektleiterin Nina Fábián. Bis Jänner 2027 soll ein geeigneter Standort für den bidirektionalen Ladebetrieb in der Region gefunden werden. Die KEM Karnische Energie arbeitet dabei eng mit den Carsharing-Pionieren Franz-Gerhard Patterer aus
Hermagor und Matthias Zawichowski aus der Region Elsbeere Wienerwald zusammen.
Gemeindeverband-Vorsitzender Ronny Rull betont: „Beim Forschungsprojekt Nachbarschaftsauto testet die Region erstmals neue Mobilitäts- und Energielösungen, welche die Gemeinden sowie ihre Bürgerinnen und Bürger aktiv einbinden.“

Drei Standorte für das Nachbarschaftsauto

Im November hat die Region begonnen, Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Forschungsprojekt zu suchen. „Erfreulicherweise haben sich sehr viele Interessierte aus dem gesamten Bezirk bei uns gemeldet. Daher werden wir ab Februar 2026 die ersten drei Nachbarschaftsautos im Probebetrieb testen können. Darüber hinaus sollen weitere Standorte folgen – vorzugsweise dort, wo sich bereits einzelne Haushalte bei uns beworben haben, möchten wir noch weitere Nachbarinnen und Nachbarn zum Mitmachen motivieren“, heißt es seitens der KEM Karnische Energie.

Carsharing-Projekt als Forschungsgegenstand

Auch für die Mobilitätsforschung ist das Leitprojekt des Gemeindeverbandes Karnische Region von großer Bedeutung. Hier geht es nicht nur darum, wie Carsharing zum gemeinschaftlichen Nutzen beitragen kann, sondern auch, welche Rolle zwischenmenschliche Faktoren und die persönliche Bereitschaft zur Nutzung von Nachbarschaftsautos spielen. „Es wird erstmals erforscht, welche Nachbarschaften gut zusammenarbeiten, welche Preismodelle für welche Zielgruppen funktionieren und wie sich Mobilitätsverhalten und Besitzdenken verändern, wenn ein Auto geteilt statt gekauft wird“, erklärt Katharina Kubelka, Leiterin des MOBIREG-Labors, die das Projekt wissenschaftlich begleitet.