Eingangs meinte Schuschnig: “Das gemeinsame Ziel ist es, den öffentlichen Verkehr weiter zu Verbessern. Eine attraktive Mobilität ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für unser Bundesland. Um bessere Verbindungen zustande zu bringen, muss man investieren.” Hervor hob der für den öffentlichen Verkehr verantwortliche Landesrat dabei besonders, das dafür gestiegene Budget des Landes: “In dieser Regierungsperiode wurde das Budget deutlich erhöht. 39,4 Mio. Euro wird in den öffentlichen Verkehr investiert. 2017 waren es lediglich 27,9 Mio. Euro. Damit wurde ein Aufholprozess gestartet!” Mit den neuen Fahrplänen soll es im neuen Jahr zu weiteren Verbesserungen kommen. “Das Bahnangebot wurde bereits um 56 Prozent ausgebaut. Das Busangebot wird in den nächsten Jahren mit bis zu einem Viertel steigen” betonte Schuschnig. Auch die S-Bahn in Kärnten solle demnach bald dieselfrei unterwegs sein.
Angebot auf den Schienen wird weiter ausgebaut
Reinhard Wallner, Regionalmanager der Bundesbahnen in Kärnten präsentierte die ÖBB Schienen Neuerungen: “2022 kommt es durch die Fahrplanänderungen zu noch mehr Kundenorientierung und Nachhaltigkeit. Es wird Bedarfshalte und Zusatzverkehre bei Events geben. Zudem zeichnet sich der Schienenverkehr in Kärnten durch seine Pünktlichkeit aus. Das schätzen auch die Touristen.” Der touristische Verkehr werde laut Wallner gut angenommen. So nutzten den Karawanken-, Tauern- und Petzensprinter rund 23.000 Fahrgäste mit 20.000 Fahrrädern. Dies sei eine Erfolgsbilanz, auch für die Kooperation mit den Tourismusregionen.
Schnell in die Arbeit mit dem Postbus
Stundentakt, Modernität und Barrierefreiheit zeichnen die Postbusse in Kärnten aus, schilderte Chrysanth Ebner, Regionalmanager der ÖBB-Postbus AG. 2022 dann auch rund um den Faaker See. Hier wird der Fahrplan für die Linien 5194 und 5195 umgestellt, damit Fahrgäste noch besser und schneller zu den wichtigen Umsteigeknoten, wie den neuen Busterminal in St. Jakob Ost und die S-Bahn, kommen. Zu großen Arbeitgebern und Ausbildungszentren gibt es eigene schnelle Verbindungen wie den Schnellbus 1 zum Klinikum Klagenfurt oder den Schnellbus 2 durch das Rosental zu Infineon. Mit der Schnellbuslinie 4 gibt es Anschlussverbindungen von Feldkirchen nach Klagenfurt und weiter nach Wien. Als Ergänzung zum Linienverkehr wird weiter auf bedarfsorientierten Mikro-Verkehr gesetzt – nun auch am Ossiacher See und Wörthersee Nord. Hier kann je nach Bedarf ein öffentliches Verkehrsmittel gerufen werden.
Öffis in Klagenfurt
Wolfgang Hafner, GF der Klagenfurt Mobil GmbH präsentierte neben der Änderung einzelner Linienführungen, Haltestellen und Abfahrtszeiten vor allem die Anbindungen an den Lakeside Park und den neuen Stadtteil „hi Harbach“, die das Liniennetz der KMG verbessern. Durch die Attraktivierung des ÖPNV (u.a. Zehn-Minuten-Takt) soll es künftig zu einer Verdoppelung der Fahrgäste kommen. An der Umstellung auf eine emissionsfreie Busflotte wird im Rahmen des EU-Projektes KEBIP intensiv gearbeitet. Seit September wird das Abendliniennetz KLANABus mit einem bis Jahresende befristeten Pilotprojekt ergänzt. Dieses fährt nach Bedarf zu individuellen Abholzeiten mit flexibler Wegstrecke.
Mit dem Bus in die Schule, auf die Piste oder zum Wandern
Auch beim Kärnten Bus mit GF Martin Bacher tut sich viel: Im Lieser- und Maltatal startet das Projekt „Cool in die Schul“. Darüber hinaus werden die Linien auf Anbindungen zu anderen Verkehrsträgern und Schulzeiten angepasst. Zwei umweltfreundliche Elektrofahrzeuge werden den Mikro-ÖV ergänzen. Positiv angenommen und weiter ausgebaut werden sollen saisonale Verkehr. Dazu gehören die Ski- und Wanderbusse, die in den beliebten Regionen wie Mallnitz, Katschberg-Lieser- & Maltatal, Nockberge oder in der Tscheppaschlucht den Individualverkehr entlasten.
Villach arbeitet an Verbindungen
In Villach sind Busse jetzt unter anderem Namen unterwegs: Aus Kowatsch wird Dr. Richard. Laut Gilbert Oberrauner von der Dr. Richard Kärnten GmbH sollen 2022 Verbindungen ausgebaut und verbessert werden. Aktuell wird an einem Konzept für die Verdichtung des innerstädtischen Verkehrs gearbeitet. Das heißt, bestehende Linien werden überarbeitet, damit es eine bessere Taktung und zusätzliche Umsteigemöglichkeiten gibt.
Von Rufbus bis zu Radtourismus
In ländlichen Bereichen können vor allem durch Carsharing, Emissionen verringert werden. Rufbusse sind hierfür ideal und werden in Kärnten weiter ausgebaut. Zusätzlich wird 2022 ein Fokus auf den Radtourismus gelegt. So wird es auf den Hauptachsen Fahrradanhänger mit Schnellladesystem geben. “In Sachen barrierefreie Mobilität läuft seit 2020 in den Gemeinden Hermagor und Weißbriach erfolgreich das Projekt „Sozialmobil“ mit barrierefreiem Fahrzeug mit drei Rollstuhlplätzen. Dieses Angebot soll im Lesachtal, Kötschach-Mauthen und Kirchbach ebenfalls ausgebaut werden,” erklärte Christof Themeßl-Huber von der Obergailtaler Verkehrsbetriebs GmbH.