Wirtschaftskammer stellt klar:

“Die nächsten Monate werden für Industrie­betriebe nicht leicht”

Kärnten -
Energiekosten, Arbeitskräftemangel und Überbürokratisierung: Bei der jüngsten Spartenkonferenz der Kärntner Industrie tauschten sich Betriebe über aktuelle Themen aus.


Zwar ist die Kärntner Industrie mit 455 Mitgliedsbetrieben eher klein- und mittelständisch strukturiert, dennoch erwirtschaften die Unternehmen mehr als ein Drittel der Bruttowertschöpfung des Landes. Das ist der höchste Anteil unter allen Branchen. Damit ist Kärnten ein Industrieland, welches nicht nur in Forschung und Entwicklung Impulse setzt, sondern auch rund 1.000 Lehrlinge ausbildet. „Wir machen sehr viel, um den Jugendlichen das spannende Feld der Industrie näherzubringen“, sagte Michael Velmeden, Spartenobmann der Industrie in der Wirtschaftskammer Kärnten.

 

Spartenkonferenz der Industrie © WKK / Foto Linzer
 
Es fehlt an Arbeitskräften
 

So wurden die Onlineinformationsplattform www.industriekarriere.at komplett überarbeitet und Social-Media-Kanäle eingebunden. Dennoch fehle es der Industrie massiv an Arbeitskräften. Arbeitsgenehmigungen für Mitarbeiter aus anderen Staaten, Zuverdienstmöglichkeiten für Pensionisten, steuerfreie Überstunden, bessere Kinderbetreuung, um Vollzeitarbeit für Frauen zu ermöglichen – die Liste der Vorschläge der Wirtschaft an die Politik ist lang. „Die Standortsicherung hat für mich höchste Priorität. Schließlich kommen aus der Wirtschaft Wertschöpfung und damit Wohlstand. Aufträge sind vorhanden, aber wir brauchen eine akzeptable Wettbewerbsfähigkeit – derzeit vor allem hinsichtlich der Energiekosten.

Unterstützung wird kommen und ist existenziell notwendig“, unterstrich Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten. Speziell für kleinere Betriebe ist die aktuelle Situation bedrohlich. „Wenn seitens der Bundesregierung die lang geforderte Entlastung nicht kommt, kann es jetzt einige Betriebe das Leben kosten – und das können wir uns nicht leisten“, warnte Mandl.

Hitzige Energiedebatten

Die nächsten Monate werden für die Industriebetriebe nicht leicht. Schon jetzt kämpfen manche Betriebe mit einer Verfünfzehnfachung ihrer Energiekosten. „Da es einen, schon lange geforderten, Masterplan seitens der Bundesregierung nicht gibt, wird ein solcher nun von der Bundessparte ausgearbeitet“, berichtete Andreas Mörk, Geschäftsführer der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich.

Arnulf Penker, Gastgeber der Spartenkonferenz Industriev© WKK / Foto Linzer