Der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundenen Verwerfungen in der europäischen Energieversorgung haben die durch den Klimawandel bedingte Notwendigkeit einer Transformation von fossilen hin zu erneuerbaren, heimischen Energiequellen weiter dramatisch erhöht. Ziele eines künftigen Energiemasterplans müssen die Reduktion des CO2-Ausstoßes, die Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten und die Verstärkung der heimischen Wertschöpfung im Energiebereich sein, erklärte heute Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl.
Alternativen notwendig
Auch Christoph Aste, Leiter des Gremiums in der Wirtschaftskammer, sieht eine „heikle Situation“. Kärnten sei zwar bilanziell, also bei der Jahresenergieproduktion, noch gut aufgestellt, im Winter könne man den Verbrauch aber nicht decken und müsse Strom zukaufen. Wenn nun laut EU 15 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden sollen, dann müsse die Wirtschaft auch die Möglichkeit zur Kompensation bekommen, verlangt Aste. Dazu sei allerdings ein Ausschöpfen aller Alternativen nötig, unterstrich der Experte und nannte an erster Stelle die Windkraft.
Es wäre schaffbar
Dass Kärnten kein Windland sei, bezeichnete Aste aus technischer Beurteilung als verfehlt. Vor allem im Winter könne der Wind die jahreszeitlich geringere Stromgewinnung aus Wasserkraft ausgleichen. Es brauche dafür allerdings eine Energieraumplanung, wie sie etwa die Steiermark seit langem verfolge. Als Beispiel nannte er die Nutzung von volatiler Windkraft zur Spitzenstromabdeckung über ein Pumpspeicherkraftwerk, wie es etwa auf der Soboth geplant sei.