Abriegelung Bezirk Hermagor:

„Ein großer Aufwand, aber wir können sonst nicht rausfahren!“

Hermagor -
 

Fragen über Fragen rund um die Abriegelung des Bezirkes Hermagor aufgrund der verordneten neuen Maßnahmen. Zahlreiche Unternehmer in Hermagor arbeiten in anderen Kärntner Bezirken und bereiten sich nun auf die Abriegelung vor. Einer davon ist Franz Wiedenig. Er betreibt mehrere Heizkraftwerke in Kärnten und leitet einen 35-köpfigen Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Betrieb in der Bezirksstadt.

Bei Werner Plasounig (links im Bild) von der Wirtschaftskammer, laufen die Telefone heiß. Unternehmer Franz Wiedenig meint: "Wichtig ist, dass wir ab Dienstag einsatzfähig sind!"

Wiedenig wurde, wie viele andere auch, „von den Maßnahmen überrumpelt“. Aber: „Wir stellen uns den Herausforderungen und schauen, dass wir da durchkommen.“ Der Unternehmer meint: „Natürlich habe ich keine Freude mit den Maßnahmen der Regierung. Und natürlich möchten wir so schnell wie möglich wieder normal wirtschaften können.“ Sein Unternehmen sei, laut ihm, in der glücklichen Lage,  dass genug Aufträge vorhanden seien. Auslöser seien die starken Förderungen der Regierung im Bereich der Energie. „Die Auftragsbücher sind pumpevoll. Wir könnten Umsätze ohne Ende machen, weil aktuell einfach so stark gefördert wird. Das wird uns aber später ganz sicher auf den Kopf fallen. Das war 2009 bis 2012 genau gleich.“ Laut Wiedenig gäbe es „mehr Umsatz, aber auch mehr Aufwand und mehr Auflagen. Logischerweise in Prozent, daher weniger Gewinn.“

„Wichtig ist, dass wir ab Dienstag einsatzfähig sind“

Wiedenig betreibt neun Heizkraftwerke, die auch regelmäßig serviciert und betreut werden müssen. Nun versucht das Unternehmen so schnell wie möglich, die Einsatzfähigkeit auch ausserhalb des Bezirkes gewährleisten zu können: „Wir haben den ersten Termin für einen Test unseres Mitarbeiters aktuell über die Online-Anmeldung für nächsten Mittwoch erhalten. Nun bemühen wir uns um eine eigene Teststation. Wir schauen, dass wir so schnell wie möglich selbst Testen können – mit Zertifikat. Ein großer Aufwand, aber wir können sonst nicht rausfahren!“ Momentan seien laut dem Firmenchef acht Mitarbeiter betroffen, die auch außerhalb des Bezirkes ihre Arbeit verrichten. „Wichtig ist, dass wir ab Dienstag einsatzfähig sind. Das mit den Testmöglichkeiten stellt eines der größten Probleme dar, weil wir keine Möglichkeiten haben – aber das soll sich ja relativ schnell ändern“, gibt sich Wiedenig positiv. Betroffen sind aber nicht nur Baustellen und Heizkraftwerke, auch für die Lehrlinge, die in Spittal an der Drau zur Schule gehen und die ganze Woche dort verbringen, ist noch unklar, wie das Ganze ablaufen soll.

Telefone in der Wirtschaftskammer laufen heiß

Die vielen offenen Fragen seitens der Unternehmer zu beantworten, versucht vor allem WernEr Plasounig. Er leitet die Wirtschaftskammer Außenstelle Hermagor und bestätigt: „Seit gestern laufen die Telefone bei uns heiß. Für Themen wie ‚welche Tests werden gelten‘, ‚wie lange hat der Test seine Gültigkeit‘ oder im Bereich der Lehrlinge sind etliche Anfragen da. Offene Fragen stellen sich aber auch für die Unternehmen, deren Mitarbeiter auspendeln und ihre Gewerke außerhalb des Bezirkes haben,“ erklärt Plasounig. Im Laufe des heutigen Tages sollen, laut ihm, aber alle wichtigen Informationen am Tisch liegen, denn dann soll auch die Verordnung und die genaue Regelung da sein. Betonen möchte der Bezirksstellenleiter aber vor allem die gute Zusammenarbeit der Wirtschaftskammer Hermagor mit der Bezirkshauptmannschaft: „Hier wird lösungsorientiert gearbeitet!“ Laut Plasounig wird vor allem der Bereich der Hauptverkehrsader B111 im Bereich St. Paul im Gailtal ein Thema werden: „Es wird wohl auch mobile Teststationen brauchen. Dies wäre auch der Wunsch der Wirtschaft.“