Fair Trade: Wie kann man die Initiative am besten unterstützen?

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“Fair Trade” bedeutet auf Deutsch “fairer Handel” und verbindet laut Fairtrade-Deutschland Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen, umso den Handel durch bessere Preise für Kleinbauern und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu verbessern.


Auch viele Supermärkte setzen mittlerweile auf Produkte mit dem Fair-Trade-Siegel damit der Erlös auch dort ankommt, wo er ankommen soll. Lidl hat beispielsweise seit Anfang 2020 Schokolade der Fair-Trade-Organisation “Way To Go” im Sortiment. Diese ist auch Teil der aktuellen Lidl Angebote. Bei Rewe gibt es neben Fair-Trade-Schokolade auch Kaffee, Rosen und andere Lebensmittel mit Siegel. Auch Aldi setzt mit Kakao-Produkten, Kaffee und mehr auf eine Auswahl fairer Produkte und feierte im letzten Jahr sogar 10-Jähriges Jubiläum der Partnerschaft mit Fairtrade Deutschland.

Der erste Schritt, um Fair-Trade und damit die Arbeits- und Lebensbedingungen unzähliger Menschen weltweit zu verbessern, ist es, zu verstehen, wofür Fair-Trade steht.

3 Fair-Trade-Standards

Zwar ist der Begriff “Fair” im Gegensatz zu dem Begriff “Bio” noch nicht gesetzlich geschützt, weshalb bisher jede Organisation selbst entscheiden darf, was genau der faire Handel beinhalten soll, doch es gibt durchaus eine gemeinsame Definition und bestimmte Standards.

  1. Keine Ausbeutung und Diskriminierung:

Herstellern soll (trotz Schwankungen des Weltmarktpreises) wenigstens der Mindestpreis ausgezahlt werden, um die Produktionskosten zu decken. Gewerkschaften werden gefördert und gegen Kinder- und Zwangsarbeit angekämpft.

 

  1. Für Nachhaltigkeit und Umweltschutz:

Umwelt- und Ressourcenschonender An- und Abbau wird priorisiert. Es ist verboten Pestizide oder genmanipuliertes Saatgut zu verwenden. Dafür erhalten die Kleinbauern oft eine Vorfinanzierung, um entsprechendes Saatgut kaufen zu können.

  1. Langfristige Hilfe und Förderung:

Zwischenhandel soll verhindert werden, stattdessen werden langfristige internationale Handelsbeziehungen unterstützt. Kampagnen sollen das Bewusstsein für fairen Handel steigern. Bauern erhalten regelmäßige Schulungen und benachteiligte Länder durch den Bau von Brunnen, Schulen und Krankenhäusern gefördert.

Zur Einhaltung der Bestimmungen versichern die Fairtrade-Organisation die ständige Kontrolle ihrer Partner.

Wofür steht das Fair-Trade-Siegel?

Das Fair-Trade-Siegel soll es Endkunden erleichtern, fair gehandelte Lebensmittel von konventionellen Lebensmitteln zu unterscheiden. Dabei gilt es zwischen “Fair-Trade” und “Fairtrade” zu unterscheiden. Während “Fair-Trade” der Überbegriff ist, handelt es sich bei “Fairtrade” um eine Organisation. Zu den bekanntesten Fair-Trade-Siegeln gehören neben “Fairtrade” auch die folgenden, auf die man beim Einkauf achten kann, um die Initiative zu unterstützen:

 

  • Fairtrade
  • GEPA fair+
  • Naturland fair
  • El Puente
  • dwp
  • Fairglobe
  • One World
  • WFTO
  • fair for life

Alle genannten Organisationen halten sich an soziale, ökologische und ökonomische Richtlinien.

Fair einkaufen

Viele unterschätzen, wie viele der Lebensmittel, die jährlich konsumiert werden, nicht fair gehandelt sind und so nicht nur zu Umweltproblemen, sondern auch zur ungerechten Verteilung von Ressourcen beitragen. Pro Kopf werden hierzulande beispielsweise fast zehn Kilogramm Schokolade jährlich verzehrt.

90 Prozent des weltweit produzierten Kakaos wird dabei von Kleinbauern und deren Familien angebaut. Darunter sind fast 200.000 Fairtrade-Bauern, die ihre Produkte jedoch aufgrund zu geringer Nachfrage nach Fairtrade-Produkten nicht als “fair” verkaufen können. Um die Initiative zu unterstützen, ist es wichtig, Bewusstsein zu schaffen und sich zu informieren.

Bei jedem Einkauf kann man Verantwortung übernehmen und auf das Fair-Trade-Siegel achten. Ob Fairtrade-Schokolade, GEPA-Honig oder fair gehandelter Kaffee, die kleine Entscheidung für Fair-Trade macht für viele Kleinbauernfamilien einen großen Unterschied. Dabei stellen viele Menschen schnell fest, dass Fair-Trade nur unwesentlich teurer ist, als andere Lebensmittel.

Auch Lebensmittel, die kein Fair-Trade-Siegel haben, sind häufig zum Beispiel mit Fairtrade-Kakao gefertigt. Diese darf jedoch nicht gekennzeichnet werden, wenn nicht alle enthaltenen Rohstoffe fair produziert und gehandelt sind. Es lohnt sich also bei den Lieblingsprodukten durchaus eine kleine Recherche.

Faire Produkte

Zahlreiche Lebensmittel werden mittlerweile fair gehandelt, darunter neben Kakao und Kaffee auch Blumen, Säfte, Tee, Früchte, Brotaufstriche, Gewürze, Getreide, Reis und Nudeln, Süßwaren oder auch Zucker. In einigen Supermärkten gibt es spezielle Regale in denen sowohl Fairtrade- als auch Bio-Waren angeboten werden. Neben Nahrungsmittel werden auch Textilien und Kosmetika fair gehandelt

Auf der Seite von Fairtrade-Deutschland gibt es zudem einen Produkt-Finder, um das Kaufen von Fairtrade-Produkten zu erleichtern. Mit ein wenig Recherche, Vorbereitung und gutem Willen kann jeder Endkunde etwas zur Verbesserung der globalen Situation beitragen. Die Nachfrage bestimmt bekanntlich das Angebot.