Firmenpleiten in Kärnten um 70 Prozent gesunken

Kärnten -

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Quartal 2021 ist gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent gesunken. 21 Firmen sind seit Jahresbeginn insolvent. Mit diesem Minus rangiert Kärnten im Bundesländervergleich auf Platz eins. Privatkonkurse sind in Kärnten auf dem Vorjahresniveau.

Symbolfoto: Firmenpleiten in Kärnten um 70 Prozent gesunken

Im ersten Quartal 2021 wurden in Kärnten 14 Insolvenzverfahren über Kärntner Unternehmen eröffnet. In Summe sind 21 Unternehmen mit Verbindlichkeiten von rund fünf Millionen Euro insolvent. „Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres sind um 70 Prozent weniger Firmen in die Insolvenz geschlittert. Und das, obwohl wir uns seit einem Jahr in einer massiven Gesundheits- und Wirtschaftskrise befinden“, berichtet Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Kärnten.

Firmenpleiten um 70 Prozent gesunken

Ein Blick auf die Österreich-Karte zeigt, dass alle Bundesländer deutliche Rückgänge verzeichnen. In Kärnten fällt das Minus mit 70 Prozent am gravierendsten aus, gefolgt von Tirol (- 69 Prozent) und Niederösterreich (- 68 Prozent). Nach wie vor dominieren kleine Betriebe aus dem Bereich der Bauwirtschaft, der unternehmensbezogenen Dienstleistungen und des Gastgewerbes das Kärntner Insolvenzgeschehen. Die drei größten Insolvenzfälle in Kärnten sind die seelcon GmbH aus Poggersdorf, Tischlermeister Bauer Adolf aus Bad. St. Leonhard und die Johl Dachbau GmbH & Co KG aus Hermagor.

„Keine Pleitewelle in Sicht“

Aus heutiger Sicht geht der KSV1870 davon aus, dass die Zahl der Firmenpleiten frühestens im Herbst steigen wird. Nichtsdestotrotz wird das Ergebnis am Jahresende wohl bedeutend niedriger ausfallen als ursprünglich erwartet. „Eine regelrechte Insolvenzwelle ist aus heutiger Sicht am Horizont nicht erkennbar“, erklärt Wiesler-Hofer.

Privatkonkurse in Kärnten auf Vorjahresniveau

Im ersten Quartal 2021 wurden im südlichsten Bundesland Österreichs insgesamt 142 Insolvenzverfahren über Privatpersonen eröffnet. Die Zahl ist gegenüber dem Vorjahr relativ gleich geblieben (+0,7 Prozent). Die Passiva von 21 Millionen Euro sind gegenüber dem Vorjahr um 16,6 Prozent gestiegen. „Die Passiva wurden durch ein Großverfahren eines ehemaligen Selbständigen in die Höhe getrieben“, weiß Wiesler-Hofer. Ohne dieses Großverfahren wären die Passiva gegenüber 2021 um 21 Prozent gesunken.