Frischer Wind am Plöckenpass

Plöckenpass -

Seit 27 Jahren ist die AAE-Windturbine „Ruth“ am Plöckenpass zuverlässig in Betrieb und hat sich inzwischen zu einem Symbol für Windkraft in Kärnten und für die energie:autarke Gemeinde Kötschach-Mauthen entwickelt.


Pionier-Windrad „Ruth“ startklar für den Herbst

Kürzlich wurde eine technische Überprüfung und Wartung durchgeführt: Der Gesamtzustand der Anlage wurde umfassend begutachtet, einzelne Komponenten werden erneuert und die Rotorblätter wurden kontrolliert. Für Letzteres war das Abseilen in schwindelerregender Höhe durch einen Spezialisten erforderlich.

Bei der Turbine handelt es sich um die erste Pionierwindkraftanlage Kärntens und eine der ersten ihrer Art in Österreich. Ihre robuste Bauweise hebt sie von nachfolgenden Turbinen-Generationen ab, was sich in einem sehr guten technischen Zustand widerspiegelt.

„Nach einer zweimonatigen Revisionsphase nimmt „Ruth“ im Herbst wieder den Betrieb auf und wird weiterhin Naturstrom aus reiner Bergluft an die Heimatgemeinde Kötschach-Mauthen liefern“, erklärt Ökostrompionier Ing. Wilfried Klauss und GF der Alpen Adria Energie (AAE).

(c) AAE Naturstrom

Kärntens erste Windturbine

Kärntens erste Windturbine mit dem Taufnahmen „Ruth“ wurde vom Ökostrompionier Ing. Wilfried Klauss, Geschäftsführer der Alpen Adria Energie (AAE) errichtet und steht nur wenige Meter von der italienischen Grenze entfernt auf einer Höhe von 1.360 Metern. Dieser Standort ist besonders und wird durch die besondere Häufung extremer Wetterbedingungen auf engem Raum geprägt. Im Winter treten regelmäßig Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h auf. So wurde zum Beispiel zur Vermeidung von Eisbildung an den Rotorblättern, die durch kalte Winter und die hohen Windgeschwindigkeiten zusätzlich begünstigt wird, eine spezielle Rotorblattheizung entwickelt und erstmals an diesem Standort eingesetzt. Ing. Klauss gilt auch als Windkraftpionier in Slowenien, wo es gelang, die erste Windkraftanlage Sloweniens nahe der Autobahn Laibach-Kopper aufzustellen.

Geschichte der Windkraft in Österreich

In Österreich ging die erste Windkraftanlage erst im Jahr 1994 ans Netz. Damals glaubten nur wenige Pioniere daran, dass sich die Windkraft in Österreich durchsetzen könnte.

Mittlerweile ist die vom Wind bereitgestellte Energie in Österreich für die sichere heimische Energieversorgung unerlässlich und zugleich ein regional bedeutender Wirtschaftsfaktor. Rund 1.500 Windräder können heute in Österreich den Verbrauch von weit über 2,5 Millionen Haushalten abdecken. Das sind mehr als die Hälfte aller Haushalte. Anstatt Milliarden Euro für Erdöl und Erdgas bezahlen zu müssen, schafft die regionale Energieerzeugung Arbeitsplätze und Energieunabhängigkeit. In Österreich hat sich zudem eine hochinnovative Windkraftindustrie entwickelt, deren Produkte wie Generatoren, Kunststoffe für Rotorblätter, langlebige Lager oder elektronische Steuerungen weltweit gefragt sind.

Geschichte der Windkrafttechnik

Die Windkraft ist eine große, insbesondere auch österreichische Erfolgsgeschichte. Nur wenigen ist bekannt, dass der erste von einem Windrad erzeugte Strom im Jahr 1883 das Publikum auf der Internationalen Elektrizitätsausstellung in Wien in Bann gezogen hat. Auf einmal leuchteten die hochmodernen elektrischen Lampen ohne Einsatz der bereits bekannten Dampfgeneratoren auf. Entwickelt hat das mit großen Augen bestaunte Wundergerät der österreichische Erfinder Josef Friedländer. Damals hatten die mechanischen Windmühlen gerade ihren Höhepunkt überschritten und das elektrische Zeitalter startete langsam mit Erfindungen wie der Kohlefadenlampe (1878), Generatoren und den ersten Wasser- und Dampfkraftwerken.

Wirklich zum größeren Einsatz kam die Windkraft schließlich in Dänemark. Da wurden schon ab 1900 Windkraftanlagen zur ländlichen Energieversorgung errichtet. Erst 1976 folgten dann netzgekoppelte Windkraftanlagen im Eigenbau, besonders als Reaktion auf die damalige Öl-Krise sowie als alternativer Weg zur risikoreichen Atomkraft.