Gemeinsames Altstoff-Sammelzentrum für Nötsch und St. Stefan

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Nötsch / St. Stefan -

Ein Vorzeigeprojekt interkommunaler Zusammenarbeit (IKZ) startet am 19. Oktober in Nötsch.

Die Dachfläche des neuen Sammelzentrums Nötsch hat die Maße 45,20 x 16,60 m, das ergibt 750 m2

Durch das Kärntner IKZ-Förderprogramm (Interkommunale Zusammenarbeit) gestaltet sich das grenzüberschreitende Zusammenarbeiten für Gemeinden zunehmend attraktiv. Allein in den Jahren 2022 und 2023 nimmt das Land etwa 10 Millionen Euro für gemeinsame Projekte in die Hand. Vor diesem Hintergrund konnten sich die Marktgemeinde Nötsch und die Gemeinde St. Stefan/Gail darauf einigen, ihre Sanierungspläne für die bestehenden, in die Jahre gekommenen Sammelzentren zu verwerfen und stattdessen ein gemeinsames, zeitgemäßes Projekt zu realisieren. Baubeginn in Nötsch war Frühjahr 2023 und die offizielle Eröffnung wird nächstes Jahr im Frühjahr stattfinden.

Musterbeispiel für modernen Hallenbau: Stahlbeton-Stützen, darüber Leimbinder und Dachelemente als Holz-Fertigteile

Projektbeschreibung

Das neue Sammelzentrum wurde im Gewerbegebiet Nötsch auf den Grundstücken 2027 und 2029 der Katastralgemeinde Saak errichtet. Damit entsteht flächendeckend für die Bevölkerung der Gemeinden St. Stefan und Nötsch im Gailtal die gemeinsame Möglichkeit, ihre Altstoffe zu einer aus allen Richtungen gut erreichbaren Stelle zu bringen bzw. zu entsorgen. Die Erschließung der Anlage erfolgt beim Sparmarkt vorbei über den öffentlichen Weg im Nahbereich der Bundesstraße B111. Die gesamte Anlage wird umzäunt, wird mit Videokameras überwacht und ist nur über die vorgegebenen Ein- und Ausfahrten erreichbar. Die Kunden fahren nach dem Eingangstor über eine überdachte, 3,40 m breite Rampe, Steigung 15%, und können sich, oben angekommen, ihrer Altstoffe in die zur Verfügung stehenden Container entledigen. Im Bereich der Rampenauffahrt gibt es ein Kassahaus für die dort diensthabenden Mitarbeiter, welche von hier aus auch die visuelle Kontrolle über das Geschehen haben. Am Beginn der Entsorgungskette liegt der Problemstofflagerraum, wo unter Aufsicht auch Problemstoffe abgegeben werden können. Generell werden folgende Altstoff-Kategorien angenommen: Altmetalle, Holz, Sperrmüll, Kunststoffe, Papier, Karton, Elektroaltgeräte, Restmüll und Batterien. Um der Bevölkerung eine Gesamtentsorgung anbieten zu können gehört es auch dazu, dass biogene Grünabfälle wie Baum-, Strauch- und Grünschnitt übernommen werden. Für diesen Übernahmebereich ist eine befestigte Schotterasen-Fläche erforderlich. Mit einem mobilen Gerät wird der Grünschnitt gehäckselt und in eine Mulde eingebracht, dieser wird hier nur zwischen- und nicht endgelagert. Darüber hinaus werden Glas- und Altkleidercontainer auf befestigtem Untergrund (Beton) aufgestellt.

Bautechnisches

Die Anlage wird von einem flachen (3°) Flugdach mit den Abmessungen 45,20 x 16,60 m überdacht. Dachfläche somit 750 m2. Die Dachkonstruktion besteht aus Leimholz-Trapezbindern mit horizontalem Untergurt und sitzt auf Stahlbetonstützen im Rasterabstand von 6,53 m. Die Achsspannweite der Dachträger beträgt 9,60 m, die Länge der beiden traufseitigen Kragarme beträgt jeweils 3,50 m, somit Träger-Gesamtlänge 16,60 m. Die Dachbinder-Unterkante liegt auf Niveau +6,00 m, die lichte Höhe ab Entsorgungs-Plateau beträgt 4,40 m. Die gedämmten Holzfertigteil-Dachelemente bestehen aus Pfettenrippen mit ober- und unterseitiger OSB-Beplankung. Als Eindeckung und Dachhaut wurde eine graue Kunststoff-Folie gewählt. Die gesamte Dachfläche wird über Regenrinnen und entsprechende Fallrohre entwässert. Die beiden Auf- und Abfahrtsrampen sowie die gesamte Entsorgungsfläche auf Niveau +1,60 m ist asphaltiert. Weiters ist ein Personalaufenthalts-Container inkl. Sanitäreinrichtung geplant.

Bgm. Altersberger: „Die Beweggründe für ein gemeinsames interkommunales Altstoffsammelzentrum lagen darin Ressourcen zu bündeln und Synergieeffekte zu nützen. Mit diesem über die Bezirksgrenzen übergreifenden Projekt nimmt man eine Vorreiterrolle in der interkommunalen Zusammenarbeit ein.”

Heimische Profis erledigten saubere Arbeit

Die gesamte Planung des neuen Abfallsammelzentrum übernahm die Firma Spuller Planungsbüro GmbH aus Nötsch. Allle Baumeisterarbeiten wurden von der Firma Seiwald Bau umgesetzt. Mitarbeiter der Firma Rubner Holzbau GmbH führten die Holz- und Dacharbeiten in gekonnter Weise aus. Ca. 90 Laufmeter Stahlgeländer auf der Rampe und diverse kleine Schlosserteile wurden von der Firma SMT Stahl-Metall Truppe GmbH angefertigt und montiert. Sämtliche Wasseranschlüsse inkl. Installationsarbeit wurde von der Firma Peter Brandstätter GmbH erledigt. Der heimische Unternehmer Thomas Schmid war für die gesamten Elektroinstallationen zuständig. Ihr verlässlicher Partner für den Abfalltransport und Recycling Peter Seppele Gesellschaft m.b.H sowie die Firma Papyrus Handelsgesellschaft m.b.H, Altpapier Service Firma aus Villach, sorgen für Ordnung am neu entstandenen Sammelzentrum.

Bgm. Rull: „Die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit ist für uns von großer Bedeutung. Unsere Kooperation mit der Nachbargemeinde Nötsch wird erheblich dazu beitragen, die Servicequalität für unsere Bürger:innen, besonders durch die Ausweitung der Öffnungszeiten, zu steigern. Die effiziente Nutzung von Förderprogrammen wird sich positiv auf die zukünftigen Gebühren auswirken.“