Faire Abgeltung der Inflation gefordert

Gewerkschaft kritisiert: „Ärzte zahlen Einstiegs­gehalt knapp an der Armuts­grenze!“

Kärnten -
Zu keiner Einigung kam es zwischen der Gewerkschaft GPA und der Ärztekammer bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die Angestellten bei FachärztInnen und ÄrztInnen für Allgemeinmedizin in Kärnten.

Mehrere Sprengel in Kärnten am Wochenende wieder nicht besetzt.

Scharfe Kritik übt die Gewerkschaft an der „Verzögerungstaktik“ der Ärztekammer Kärnten. „Die letzte Kollektivvertragserhöhung für die Angestellten in Arzt-Praxen gab es im Jänner 2021. Einen Abschluss für die Beschäftigten sollte es bereits seit Jänner dieses Jahres geben“, erklärt Ralph Sternjak, stellvertretender Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Kärnten. „Diese Verzögerungstaktik der Ärztekammer geht zulasten der Beschäftigten, die mit ihrem täglichen Einsatz Besseres verdient haben“, so Sternjak.

“Einstiegsgehalt an der Armutsgrenze”

Besonders dramatisch sei laut Gewerkschaft die Tatsache, dass das Einstiegsgehalt für Angestellte in Arztpraxen in Kärnten an der Armutsgrenze liege. „Wer als Schreibkraft bei FachärztInnen und ÄrztInnen für Allgemeinmedizin in Kärnten zu arbeiten beginnt, erhält mit Zulage ein Einstiegsgehalt von 1.549 Euro brutto“, erklärt Sternjak.

Angebot der Ärzte „inakzeptabel“

Für den 1. Oktober gebe es nun ein Angebot der VertreterInnen der niedergelassenen ÄrztInnen in der Ärztekammer für Kärnten, das die Gewerkschaft als „inakzeptabel“ bezeichnet. „Mit dem Angebot einer Erhöhung der Ist-Gehälter um 3 Prozent und der KV-Gehälter um 5 Prozent für 21 Monate sind wir von unseren Forderungen als Gewerkschaft meilenweit entfernt. Die Angestellten haben sich mehr verdient.“, so auch Christina Höferl, Verhandlerin der Gewerkschaft GPA. „Was wir für die Angestellten wollen, ist zumindest eine Abgeltung der Inflationsrate“, so Höferl weiter.

Rund 2.000 Angestellte in Kärnten

In Kärnten gibt es rund 2.000 Angestellte bei FachärztInnen und ÄrztInnen für Allgemeinmedizin. Der Großteil davon sind Frauen. „Diese Angestellten sind mit ihrer täglichen Arbeit maßgeblich am Funktionieren der medizinischen Versorgung der Bevölkerung beteiligt. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag in den Kärntner Arztpraxen und sollte daher auch dementsprechend bezahlt werden“, fordern Höferl und Sternjak abschließend.