Kärnten investiert 2026 knapp 94 Millionen Euro in moderne Spitalsversorgung

Kärnten -
2026 werden knapp 94 Millionen Euro – genau 93.993.000 Euro – in die Kärntner Fondskrankenanstalten investiert. „Das ist ein starkes Bekenntnis zu einer modernen, sicheren und wohnortnahen Versorgung. Die moderne Medizin entwickelt sich rasend schnell – wir müssen mit der Schaffung von entsprechender Infrastruktur darauf reagieren“, erklärt Gesundheitslandesrätin Beate Prettner in einer Pressekonferenz gestern, Dienstag.

Landesrätin Beate Prettner (links) mit Primaria Orietta Dalpiaz, neue Leiterin der Urologie am Klinikum Klagenfurt

Finanzierung durch Land Kärnten und Gesundheitsfonds

Die Mittel setzen sich aus 46,3 Millionen Euro an Darlehen bzw. Garantien des Landes Kärnten für die KABEG-Häuser und 47,7 Millionen Euro an Investitionszuschüssen des Kärntner Gesundheitsfonds für die Fondskrankenanstalten zusammen.

Schwerpunkte der Investitionen in Kärntens Spitälern

Ein wesentlicher Teil der Investitionen entfällt 2026 (und vor allem in den Jahren danach) auf das Klinikum Klagenfurt, wo die Erweiterung des Chirurgisch-Medizinischen Zentrums um den „fünften Finger“ ansteht – mit neuer Augenabteilung, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, HNO-Abteilung, interdisziplinärer Tagesklinik mit sechs OP-Sälen und drei Eingriffsräumen sowie weiteren Therapie- und Funktionsbereichen. Schwerpunkt im LKH Villach wird der Neubau der Geriatrie sein, im LKH Wolfsberg die finale Baustufe 4 des umfassenden Modernisierungsprozesses (Neustrukturierung einiger Bettenstationen), in der Gailtal-Klinik die Generalsanierung des Südtrakts und im LKH Laas die Umstrukturierung der Überwachungsstation.
 

Weitere Krankenhausinvestitionen und Fokus auf Zukunftstechnologien

Abseits der KABEG gehen die sichtbaren Umbauten im Elisabethinen-Krankenhaus (Verlagerung des Haupteingangs, Sanierung des Altbestandes im Intensivbereich) weiter, während im Krankenhaus St. Veit ein neues CT-Gerät angeschafft wird. Im DOKH Friesach wird der Bau des neuen Zentral-OP, der 2025 begonnen wurde, vorangetrieben. Für die Zusammenlegung des Krankenhauses Waiern mit der SKA de la Tour sind alleine 2026 Investitionen von 13 Mio. Euro vorgesehen. „Diese Investitionen sind nicht einfach nur Bauprojekte. Sie umfassen auch modernste Medizintechnik und Digitalisierung – also genau jene Bereiche, die die Medizin der Zukunft ausmachen, Diagnosen schneller, Operationen sicherer und Arbeitsbedingungen besser machen. Sie stärken nicht nur die Versorgung, sondern setzen gleichzeitig einen kräftigen Impuls für die regionale Wirtschaft“, so Prettner. Besonders verweist sie auf einen Schwerpunkt 2026: die Robotik.

Ausbau der OP-Robotik stärkt Kärntens Spitäler

Im kommenden Jahr werden insgesamt drei neue „da Vinci“-OP-Roboter – für das Klinikum Klagenfurt, das LKH Villach und das Krankenhaus St. Veit – angeschafft. Damit wird Kärnten über insgesamt vier dieser Hightech-Systeme verfügen: zwei im Klinikum, eines in Villach und eines in St. Veit, ergänzt durch den Roboter „Dexter“ im Krankenhaus Spittal. „Gemessen am Bevölkerungsschlüssel ist Kärnten damit überdurchschnittlich gut ausgestattet und auf dem modernsten Stand der Technik“, so Prettner. Robotik sei auch ein entscheidender Faktor im Wettbewerb um Fachkräfte: „Robotik macht unsere Häuser attraktiver für junge Ärztinnen und Ärzte. Das ist ein Asset, das uns im Recruiting stärkt.“

„Da Vinci“-Roboter: Präzision und Schonung für Patienten

Primaria Orietta Dalpiaz, neue Leiterin der Urologie am Klinikum, ist Expertin in diesem Gebiet und nutzt den bestehenden „da Vinci“ beinahe täglich. „Man wird natürlich nicht von einem Roboter operiert“, stellt Dalpiaz klar. „Er ist der verlängerte Arm des Operateurs – mit höchster Präzision und maximaler Sichtgenauigkeit.“ Der Roboter filtere selbst geringstes Handzittern heraus und ermögliche Bewegungen, die das menschliche Handgelenk allein nicht leisten könne. Das Operationsfeld werde dreidimensional und zehnfach vergrößert dargestellt, was die Erkennung empfindlicher Gewebestrukturen erleichtere. Für Patientinnen und Patienten bedeute dies eine bestmögliche Schonung von Gewebe, Nerven und Gefäßen sowie kürzere Heilungsprozesse und weniger Beschwerden nach dem Eingriff. Trotz der hochmodernen Technik arbeite stets ein eingespieltes OP-Team direkt am Patienten mit, betont Dalpiaz.

OP-Roboter künftig breit eingesetzt

Sie nutzt den OP-Roboter derzeit stark in der Urologie, etwa bei Eingriffen an der Prostata oder der Niere, auch in der Allgemeinchirurgie wird er eingesetzt. Künftig werden die Roboter in weiteren Fachrichtungen wie der Thoraxchirurgie, Gynäkologie oder HNO-Chirurgie zum Einsatz kommen.

Investitionen als Wertschätzung für Personal und Bevölkerung

„Diese Investitionen sind auch ein Signal der Wertschätzung für alle Beschäftigten in unseren Häusern – und ein klares Versprechen an die Bevölkerung: Die beste medizinische Versorgung soll nicht irgendwo stattfinden, sondern hier in Kärnten“, betont Landesrätin Prettner abschließend.