Kärntner Bekleidungsbranche steht vor einem Totalausfall

Kärnten -

Der andauernde Lockdown trifft nicht nur die Unternehmen, die direkt von Schließungen betroffen sind, sondern auch Firmen, die offenhalten dürfen. So ist die derzeitige Situation in der Kärntner Bekleidungsbranche dermaßen angespannt, dass Innungsmeisterin Birgit Moser vor finanziellen Totalausfällen warnt: „Es ist schlichtweg eine Katastrophe.

Kärntner Bekleidungsbranche steht vor einem Totalausfall

Kärntenweit kämpfen über 300 Einzel-, Klein- und Mittelbetriebe aus dem Bereich Mode und Bekleidungstechnik ums finanzielle Überleben und durch die Verlängerung des Lockdowns sehen sie sich mit weiteren massiven Umsatzeinbrüchen konfrontiert.“ Gerade EPU aus dieser Branche würden bei den meisten Förderungen leer ausgehen. „Ein-Personen-Unternehmen benötigen dringend Unterstützung, da sie noch rascher in die Arbeitslosigkeit rutschen können“, warnt die Innungsmeisterin.

Da die Damen- und Herrenkleidermacher, Sticker und Stricker, Textilreiniger, Kürschner oder auch Änderungsschneidereien nicht behördlich geschlossen wurden, erhalten sie kaum überbrückende Ersatzleistungen. Sie haben derzeit nur Minimalumsätze, da ein Großteil ihrer Aufträge normalerweise aus der Eventbranche kommt: Ballbesuche, Hochzeiten, Faschingsveranstaltungen, Kirchtage und andere Events fallen weg, weil diese aufgrund des Veranstaltungsverbots nicht stattfinden.

Auch Kurzarbeit hilft nicht

Die Schließung der Gastronomie, Hotellerie und Kulturszene verschärft die Lage zusätzlich. „Einige Kollegen mussten bereits Mitarbeiter kündigen, denn auch die Kurzarbeit hilft nicht, wenn keine Aufträge vorhanden sind“, bedauert Moser und erklärt: „Wir sind nun mal stark vom Veranstaltungs- und Eventverbot betroffen. Viele Gelegenheiten, wo sich unsere Kunden neu einkleiden würden, fallen mit dem Lockdown weg.

Während Hochzeiten verschoben werden, sind Aufträge beispielsweise von Faschingsgilden oder Ballbesuchern unwiederbringlich verloren. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass immer weniger Änderungsaufträge einlangen, weil ja auch die Modegeschäfte und Boutiquen geschlossen haben.“

Derzeit herrscht Ratlosigkeit

„Zudem weiß der Kunde aufgrund der sich ständig ändernden gesetzlichen Regelungen oft nicht, dass wir sehr wohl offen haben. Derzeit herrscht in unserer Branche Ratlosigkeit und Verzweiflung. Manche können nicht einmal mehr die Fixkosten decken und die Rücklagen schmelzen dahin. Auch wir brauchen dringend einen Umsatzersatz, der für unsere indirekt betroffene Branche gewährt wird.

Wir hängen mit drin, das muss gesehen werden!“, fordert die Innungsmeisterin. Trotz all den Sorgen und Stimmungstiefs sind die Betriebe der Mode und Bekleidungstechnik sehr gerne für ihre Kunden da. „Wir freuen uns über Aufträge und sorgen selbstverständlich durch das Tragen von FFP2-Masken und Einhalten aller Hygienestandards für größtmögliche Sicherheit“, betont Birgit Moser abschließend.