Baugeschichte
Die kürzeste Verbindung von München an die Adria und das vignettenfrei. So laute(te)n bisher die beiden Hauptargumente für die Überfahrt über den Felbertauern. Poppeller berichtete klar und verständlich über die Baugeschichte, die Eröffnung und den daraus entstandenen gesellschaftlichen Wohlstand in den entlegenen Talschaften Salzburgs und Osttirols.
Unter modernste rund sicherster Verkehrsinfrastruktur Europas
Zu 60% gehört die Felbertauern AG dem Bund, zu 35% dem Land und der Rest sind Gemeindebeteiligungen. Die Tunnelröhre zählt heute zu den modernsten und sichersten Verkehrsinfrastrukturen Europas, ist Arbeitgeber für rd. 45 Mitarbeiter*innen und wirft Jahr für Jahr betriebswirtschaftliche Gewinne ab, die über eine Regionalförderungsgesellschaft den umliegenden Regionen zugute kommen.
LKW Transit spielt für den Felbertauern keine, bzw. nur eine regionale Rolle. Das LKW Fahrverbot >7t in Salzburg (ua. Pass Thurn) bewirkt, dass diese nur rd 4% der Überfahrten ausmachen und ausschließlich Ziel- und Quellverkehr der ansässigen Betriebe betreffen. Rechnet man die Kleintransporter dazu, ergibt dies 10%. In enger Zusammenarbeit mit den Touristikern Salzburgs, Osttirols bis zur Oberen Adria, entwickelt die Felbertauern AG insbesondere die touristischen Überfahrten. Poppeller verweist dabei auf sanft positive Zuwächse in den letzten Jahren.
Ähnlich wie jetzt am Plöckenpass
wurde die Felbertauernstraße am 14. Mai 2013 im Gemeindegebiet von Matrei durch einen Felssturz auf mehreren hundert Metern völlig zerstört. In einem ambitionierten 3-stufigen Aktionsplan reagierte man unverzüglich.
In Stufe 1 wurden öffentliche Verkehrsverbindungen mit Bussen von Norden und von Süden an die Unglücksstelle eingerichtet. Ein Teilstück musste von den Pendlern zu Fuß bewältigt werden. Zwischen 17. Juni und 27. Juli 2013 folgte Stufe 2. Eine Ersatzstraße wurde in Rekordzeit gebaut und damit die (auch finanzielle) Basis für die neue Trassenführung gelegt. Zwischen 6. Mai 2015 und 18. August 2016 erfolgte der Bau der neuen Straße. Damit konnte Stufe 3 erfolgreich abgeschlossen werden.
Auf den Plöckenpass angesprochen, antwortete Poppeller verständlich und klar. Im Unterschied zur Felbertauern AG, handle es sich beim Plöckenpass um ein überstaatliches Projekt und betrifft daher die Landes- und Bundesregierungen und die EU. Bei aller Sorge um die derzeitige Sperre, bestehe jetzt aber auch eine Chance für eine weitreichende Lösung für den gesamten Raum Osttirol-Oberkärnten-Friaul. Einen Basistunnel hält Poppeller schon aufgrund der enormen Erhaltungskosten für unrealistisch. Ein viel kürzer Scheiteltunnel – in Kombination mit einer Straße über die Passhöhe – scheint gerade jetzt machbar und sinnvoll. Es geht um einen langfristig winter-/sicheren Übergang.
Ähnlich wie beim Unglück am Felbertauern, brauche es nun einen starken Aktionsplan und das klare Bekenntnis der Länder (Kärnten/Österreich, Friaul/Italien) für dieses Vorhaben, damit der gesamte Lebensraum (im Herzen Europas) nicht weiterhin zu den schwerst erreichbaren Gebieten Europas zählt.
- Mehr unter www.kiwanis-gailtal.at/felbertauern
Text: KIWANIS CLUB GAILTAL