Mehr Geld: Gewerkschaften fordern +4 % für Beschäftigte in Pflege und Sozialwirtschaft

Österreich -

Die Gewerkschaften GPA und vida haben am Mittwoch ihre Forderungen für die rund 130.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich an die Arbeitgeber der Sozialwirtschaft Österreich übergeben. Neben Verbesserungen bei Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen steht vor allem eine Lohn- und Gehaltsanhebung von 4 Prozent im Mittelpunkt der Verhandlungen.

KV Sozialwirtschaft – Gewerkschaften fordern + 4 Prozent.

Faire Einkommen 

Die Gewerkschaftsverhandlerin Eva Scherz (GPA) betont, dass die Sozialwirtschaft trotz wachsender Nachfrage nicht von einer Krise betroffen sei. Fachkräfte werden nach wie vor händeringend gesucht, und die Konkurrenz besteht vor allem zwischen heimischen Arbeitgebern um qualifiziertes Personal. Scheinargumente über angebliche Kürzungen, die im Vorfeld verunsichern sollen, akzeptieren die Gewerkschaften nicht. Die Beschäftigten hätten sich eine faire Lohn- und Gehaltserhöhung verdient, so Scherz.

Arbeitszeit: Teilzeitkräfte im Fokus

Auch das Thema Arbeitszeit, insbesondere bei Teilzeitbeschäftigten, ist den Gewerkschaften ein wichtiges Anliegen. Michaela Guglberger (vida) erklärt, dass neben dem Einkommen auch Verbesserungen in diesem Bereich angestrebt werden. Angesichts der häufigen Personalengpässe sollten Arbeitgeber ein starkes Interesse daran haben, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten.

Start der Verhandlungen und Ausblick

Die erste Verhandlungsrunde ist für den 21. Oktober 2025 angesetzt. Der neue Kollektivvertrag soll ab 1. Jänner 2026 gelten.

In der Sozialwirtschaft arbeiten rund 70 Prozent Frauen, und ebenfalls 70 Prozent der Beschäftigten sind Teilzeitkräfte. Die Beschäftigten leisten hochprofessionelle Arbeit, sind hervorragend ausgebildet und tragen täglich körperliche und emotionale Verantwortung in Pflege, Gesundheit und Sozialarbeit.