Neuer ÖBB-Rahmenplan 2025–2030: 19,7 Mrd. Euro für Bahnausbau der Zukunft

Österreich -

Jedes begonnene ÖBB-Bauprojekt wird fertig gebaut – Kein Projekt wird gestrichen, teilweise zeitliche Verschiebungen notwendig – Weiterhin konsequente Investitionen in Erhaltung des Bestandsnetzes.


Mit dem neuen ÖBB-Rahmenplan 2025–2030 in der Höhe von 19,7 Mrd. Euro arbeiten die ÖBB weiterhin mit Hochdruck am Bahnnetz von morgen, um möglichst vielen Menschen auch in Zukunft ein attraktives, umweltfreundliches Mobilitätsangebot zu bieten.

Jährliches Investitionsniveau von mehr als 3,2 Mrd. Euro

Die Mittel des Rahmenplans – dem Finanzierungsinstrument des Bundes für Eisenbahninfrastruktur – lagen zuletzt für die Periode 2024–2029 bei 21,1 Mrd. Euro. In der Fortschreibung des Rahmenplans für die Periode 2025–2030 wurde diese Investitionssumme – als Beitrag zur Budgetkonsolidierung des Bundes – abgeflacht und mit 19,7 Mrd. Euro auf hohem Niveau fixiert. Umgelegt auf die einzelnen Jahre heißt das, dass die ÖBB auf einem jährlichen Investitionsniveau von mehr als 3,2 Mrd. Euro in das Bahnnetz verbleiben. Damit wird der Ausbau- und Modernisierungsplan trotz Sparvorgaben auf der hohen Basis von 2024 fortgesetzt.

Mobilitätswende wird massiv vorangetrieben

„Die Investitionen in die Schiene bleiben auch in den kommenden Jahren auf sehr hohem Niveau. Insgesamt investieren wir bis 2030 beinahe 20 Milliarden Euro in den Ausbau der Schiene. Mit jedem Euro dieser Investitionen treiben wir die Mobilitätswende massiv voran und stärken zudem die heimische Konjunktur. Und noch eine gute Nachricht: Jeder neu bestellte Zug kommt auf die Schiene und steigert damit den Fahrgastkomfort“, so Mobilitätsminister Peter Hanke.

„Investitionen in den Ausbau und Erhalt der Bahninfrastruktur sind ein wichtiger Beitrag zu einer leistungsfähigen Volkswirtschaft und tragen zu Krisen- und Klimaresilienz bei. Angesichts der herausfordernden budgetären Situation ist es jedoch selbstverständlich, dass auch die ÖBB einen Beitrag leisten. Mir ist es aber wichtig zu betonen, dass jedes begonnene Bahnprojekt fertig gebaut wird und wir unseren Kurs im Ausbau der Bahn beibehalten.“, betont ÖBB CEO Andreas Matthä.  

Mit mehr als 3,2 Mrd. Investitionsvolumen pro Jahr sichert der Rahmenplan 2025–2030 bundesweit wichtige Infrastrukturvorhaben ab, die der Stabilität und Qualität, aber auch der Kapazitätssteigerung des Netzes zugutekommen. Er ermöglicht zudem mehr Angebot in den Ballungsräumen sowie eine Dekarbonisierung des Bahnverkehrs, und führt mit Maßnahmen zur Digitalisierung & Modernisierung den Eisenbahnbetrieb stabil in die Zukunft.   

Wichtige Vorhaben für viele Menschen auf Schiene  

Wesentliche und bereits laufende Projekte, die für die große Mehrheit der Bevölkerung einen Mehrwert bilden, sind jedenfalls gesichert und werden mit Hochdruck für die Kund:innen weitergeführt: Das betrifft neben der noch 2025 in Betrieb gehenden Koralmbahn den Semmering-Basistunnel sowie den Brenner Basistunnel und auch wichtige Projekte, um die Viergleisigkeit der Weststrecke umsetzen zu können. Wesentliche Schlüsselprojekte zur Attraktivierung des Mobilitätsangebots in Ballungsräumen – wie die Modernisierung der S-Bahn Wien – bleiben ebenfalls auf Schiene.

Auch neue, Projekte wurden in den Rahmenplan aufgenommen und mit einer Finanzierung für die Planung hinterlegt. Darüber hinaus wurden wichtige Gesamtpakete geschnürt, die etwa Maßnahmen zur verbesserten Widerstandsfähigkeit der Bahninfrastruktur im Zusammenhang mit Naturereignissen beinhalten. Ein Schwerpunkt im neuen Rahmenplan sind zusätzlich Programme zur Digitalisierung und Modernisierung des Eisenbahnbetriebs sowie zur Zugsteuerung.

Fairer Beitrag durch Projektverschiebungen 

Um einen fairen Beitrag zur Budgetkonsolidierung zu leisten, haben die ÖBB in Abstimmung mit dem zuständigen Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BM IMI) Infrastrukturprojekte akribisch auf ihre verkehrliche und konjunkturpolitische Auswirkung überprüft und dementsprechend zielgerichtete Adaptierungen vorgenommen, die möglichst wenig Qualitätseinbußen für Fahrgäste mit sich bringen. Ziel ist es, mit einem geringeren Budget die größtmögliche Wirkung zu erzielen.

Das bedeutet konkret, dass manche Projekte später oder über einen längeren Zeitraum hinweg umgesetzt werden. Sie wurden auf Abhängigkeiten zu anderen Projekten – also auf ihre Gesamtwirkung im Bahnnetz – überprüft und dementsprechend auf der Zeitachse verschoben. Das betrifft etwa die Verbindung Ostbahn – Flughafenschnellbahn (Klederinger Schleife, NÖ), die Neubaustrecke zwischen Köstendorf und Salzburg (Sbg) oder Maßnahmen im Ennstal (Sbg/Stmk).

Regionalbahnen weiterhin stärken und Effizienzpotenziale heben

Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs erfolgt auch weiterhin auf Ebene der Regionalbahnen. Investiert wird deshalb weiterhin

  • in NÖ: z.B. Traisentalbahn, Kamptalbahn, Erlauftalbahn und Puchbergerbahn 
  • in OÖ: z.B. Mattigtalbahn
  • in der STMK: z.B. Steirische West- und Ostbahn

Darüber hinaus werden jene wenigen Regionalbahnen einer Prüfung unterzogen, die in den vergangenen Jahren trotz der allgemein gestiegenen Nachfrage von Fahrgästen besonders wenig frequentiert wurden und damit überproportional kostenintensiv sind. Hier sollen – gemeinsam mit den Ländern – in den nächsten Monaten neue Wege für attraktiven öffentlichen Verkehr abseits der Hauptstrecken erarbeitet werden. Konkret wird mit den Ländern Oberösterreich und Steiermark nach Lösungen zum Weitererhalt des öffentlichen Verkehrs auf den folgenden Strecken gesucht:  

  • OÖ: Mühlkreis-, Hausruck- und Almtalbahn  
  • STMK: Thermenbahn  

Denkbar ist hier eine Umstellung auf attraktive Busverbindungen mit gleichwertigem Taktangebot. Erklärtes Ziel der ÖBB bleibt den Kund:innen in den Regionen weiterhin ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot anzubieten und sicherzustellen, dass es zu keinen Verschlechterungen kommt. 

Stabilität des Bestandnetzes ist oberste Pflicht 

Die Qualität des Bestandsnetzes ist die Basis für die sichere und pünktliche Zugfahrt. Daher sind im Rahmenplan 2025–2030 auch ausreichend Mittel in der Höhe von 4,8 Mrd. Euro für die Instandhaltung (Instandsetzung, Wartung, Entstörung) vorgesehen.

Österreich ist auf Platz 3 der am dichtestbefahrenen Netze in der EU – nach den Niederlanden und Dänemark. Zwei Drittel der Fernverkehrszüge starten bzw. enden im Ausland. Die ÖBB müssen daher sicherstellen, dass ihr Netz langfristig Bestand hat und für die wachsende Nachfrage und damit auch Belastung zukunftsfit bleibt. Daher wird es auch weiterhin eine konstante Finanzierung von Reinvestition und Instandhaltung der österreichischen Bahninfrastruktur geben.