ÖBB Brücke im Finale – wie geht’s weiter?

Hermagor -

Rechtzeitig vor dem Winter wurde die ÖBB-Überfahrtsbrücke fertig; damit können die Gewerbebereiche Hermagor Ost für alle Fahrzeuge kreuzungsfrei erreicht werden, und zwei weitere Bahnkreuzungen entfallen.

Bau-Experten beurteilen die neue Überfahrtsbrücke als überaus schlank gelungene Konstruktion, trotz anspruchsvoller Geometrie

Von Hans Jost

Durch den Bau der neuen Bahn- und Straßenüberbrückung wurden zwei Eisenbahnkreuzungen aufgelassen, das Gewerbegebiet südlich der Bahnstrecke angeschlossen und auch für alle LKWs besser erreichbar gemacht. Das integrale, dreifeldrige Stahlbetontragwerk hat eine Länge von 77,8 Meter und eine Breite von 12,25 Meter. Zur Absicherung wurden beidseitig Leitschienen und Brückengeländer mit einer Gesamtlänge von 650 Metern errichtet. Im Hangbereich der Nordrampe war es notwendig, eine über 100 Meter lange Stütz- und Schwergewichtsmauer zu errichten. Insgesamt wurden etwa 3.560 m3 Stahlbeton verbaut; die maximale Länge/Tiefe der Betonpfähle beträgt 30 Meter. Dauer der Bauarbeiten von Mai 2019 bis Ende Oktober 2022.

Durch die maximale Optimierung der Statik stehen zwei massive runde Stahlbetonpfeiler leider teilweise unvermeidbar am Gehweg

Gewerbegebiet Hermagor Ost

Im Gespräch mit dem Gailtal Journal über die weiteren und nächsten Schritte im Zusammenhang mit der neuen Bahn-Überfahrt erklärt Bürgermeister Landtagsabgeordneter Dipl.Ing. Leopold Astner: „Für die Aufschließungsstraße durch das Burgermoos sind noch Grundverhandlungen offen. Die nächste Runde ist in den nächsten Tagen geplant, gemeinsam mit Wasserbautechnikern, um auch die Wasserhaltung und den Abfluss in die Gössering zu verbessern.“ Wie bekannt, befindet sich in unmittelbarer Nähe zum ÖAMTC ein Areal von etwa 40.000 Quadratmetern, das als Gewerbe- bzw. Industriegebiet gewidmet ist. Die verkehrstechnische Erreichbarkeit dieses Gebietes ist über eine parallel zur Bahntrasse geplante Anschluss-Straße geplant. Bürgermeister Astner: „Als IKZ GmbH sind wir bemüht, gemeinsam mit der BABEG und dem KWF den, als Industriefläche gewidmeten Bereich im Osten des Burgermoos zu bewerben und anzubieten. Jedenfalls sollen dort produzierende Betriebe angesiedelt werden, nicht Dienstleister. Mit der bahnbegleitenden Straße vom ÖAMTC zur neuen Brücke kann dann bei der Vellacher Kreuzung der Linksabbieger Richtung Hermagor entfallen und somit auch eine enorme Verkehrssicherheitsverbesserung dieser gefährlichen Kreuzung erreicht werden.“

Die weiterführende Aufschließungsstraße bis zum ÖAMTC ist Angelegenheit der Stadtgemeinde. Die Grundverhandlungen laufen derzeit

Radweg R3 / R3a

Bisher zeigten sich einige Verkehrsteilnehmer etwas verwundert über die Tatsache, dass im Brückenbereich die beiden massiven runden Stahlbetonstützen zwischen B111 und Bahntrasse exakt im Bereich des dortigen Gehweges stehen. Dazu Hermagors Bürgermeister Leopold Astner: „Der Gehsteig ist als solcher nur für Fußgänger vorgesehen. Für Radfahrer wird derzeit an einem Konzept im Rahmen des Leader-Projektes „Ökologisches Stadt(Er)leben“ gearbeitet. Die Leitung der Radfahrer vom R3 (Gailtal-Radweg) in die Stadt bzw. durch die Stadt Richtung Gitschtal ist ein wichtiger Punkt dabei.“