ÖBB: Tauerntunnel vor Wiedereröffnung – Autoschleuse startet!

Kärnten/Salzburg -

Trotz zwischendurch unerwarteter technischer Herausforderungen werden die Bauarbeiten im Tauerntunnel im Juli genau im Zeitplan fertiggestellt. Seit Mitte November wurde im Tunnel rund um die Uhr gearbeitet. Die verlorene Zeit durch einen sogenannten Verbruch, bei dem im Bereich des Portals in Böckstein auf wenigen Metern das Gewölbe im Zuge der Bauarbeiten nachgegeben hatte, konnte durch den bemerkenswerten Einsatz aller Beteiligten aufgeholt werden. Wie geplant wird die Tauernschleuse nun für den Auto- und Radtransport während der laufenden Restarbeiten am 5. Juli einen eingeschränkten Betrieb aufnehmen und für Entlastung der Pendler:innen zwischen Salzburg und Kärnten sorgen.

Die erste Etappe der Modernisierungsarbeiten im Tauerntunnel biegen auf die Zielgerade ein. Die Sanierung des Tunnelgewölbes und die sogenannte feste Fahrbahn sind fertiggestellt. Bis zur Eröffnung wird an der Oberleitung gearbeitet.

Maßnahmen im Tauerntunnel

Rund 500 Arbeiter waren insgesamt während der Bauzeit im Einsatz. In den vergangenen acht Monaten wurden die notwendigen Sanierungen des Tunnelgewölbes gegen Wasserzutritte mit Spezialmaschinen durchgeführt. “Nachdem mit einer Mehrblattsäge ein Teil des Gewölbes abgefräst wurde, wurden die Bereiche abgedichtet und mit Bewehrungen und Spritzbeton für die Zukunft fit gemacht”, so ÖBB-Projektleiterin Christiane Schiavinato. Im Salzburger Bereich des Tunnels wurde die Oberleitung gegen eine moderne Deckenstromschiene ersetzt. Diese erhöht die Zuverlässigkeit und ist weniger wartungsintensiv. Gleichzeitig wurden auf rund 4200 Meter Länge die Gleisschwellen durch eine betonierte, sogenannte feste Fahrbahn ersetzt. Mit dem erneuerten Tunnelfunk und der neu installierten Signal- und Sicherungstechnik ist der Tunnel für die Zukunft gerüstet.

Daten & Fakten zu den Arbeiten im Tauerntunnel

  • ca. 17.600 t Abtrag der bestehenden Ausmauerung
  • ca. 85,7 km Rückbau von Bestandskabeln unterschiedlicher Durchmesser
  • Einbau von >5000 m³ Spritzbeton
  • Einbau von >280 t Bewehrung im Gewölbe
  • Einbau von ca. 30.000 Betonschrauben für die Bewehrungsbefestigung (RM3)
  • Einbau von mehr als 10.500 m² Abdichtungssystem im Gewölbe
  • Aus- und Einbau von 34800 lfm Schienen
  • Aus- und Einbau von 4200 m fester Fahrbahn
  • gesamt im Einsatz ca. 500 Mitarbeiter

Planung für zweite Etappe läuft

Wie bereits bekannt gegeben, ist für die Sanierungsmaßnahmen eine zweite Etappe der Maßnahmen erforderlich. Die Maßnahmen sind bereits in Planung und betreffen schwerpunktmäßig den Bereich des Südportals. Die zweite Bauetappe wird im ersten Halbjahr 2027 erfolgen. Über Fortschritte und Details werden die ÖBB laufend informieren.

Noch während der laufenden Restarbeiten wird die Tauernschleuse für Auto- und Radtransport zwischen Böckstein und Mallnitz am 5. Juli wie geplant einen eingeschränkten Betrieb aufnehmen. Der Personen- und Güterverkehr durch das Gasteinertal startet wie vorgesehen am 14. Juli. (c) ÖBB Mosser